Bisher größter Ausbruch der Legionärskrankheit in New York
New York verzeichnet derzeit den bislang größten Ausbruch der Legionärskrankheit in seiner Geschichte. Insgesamt 100 Menschen haben sich laut Angaben des Nachrichtensender „CNN“ bereits infiziert, zehn Menschen seien an den Folgen der Infektion verstorben. Alle Todesfälle stammen aus der gleichen Gegend in der South Bronx, berichtet Bürgermeister Bill de Blasio gegenüber der Presse. Derweil halten die Untersuchungen zur Identifizierung der Infektionsquelle weiter an. Unter anderem sollen sämtliche Wasserkühltürme der Stadt auf mögliche Belastungen mit Bakterien der Gattung Legionella überprüft werden.
Seit Dienstag sind drei weitere Todesfälle infolge der Legionärskrankheit hinzugekommen, womit sich die Zahl der Todesopfer im Rahmen des aktuellen Ausbruchs in New York auf insgesamt zehn erhöht habe, berichtet „CNN“. Hundert Menschen hätten sich bereits infiziert. Bei der Suche nach möglichen Infektionsquellen wurden seit Wochenbeginn in fünf New Yorker Wasserkühltürmen die gefährlichen Bakterien entdeckt und entsprechende Desinfektionsmaßnahmen eingeleitet. Ob damit sämtliche Infektionsquellen eliminiert wurden, bleibt allerdings offen. Daher seien weiterhin alle Personen mit Beschwerden wie hohem Fieber, Schüttelfrost, Muskelschmerzen, Thoraxschmerzen, Kopfschmerzen, Husten, Atemnot, Durchfall, Übelkeit und Erbrechen dringend aufgefordert, einen Arzt aufzusuchen, berichtet Dr. Mary Bassett vom New Yorker Gesundheitsamt gegenüber „CNN“.
Kühltürme, Boiler und Wassertanks als mögliche Infektionsquellen
Die Bakterien der Gattung Legionella können sich unter bestimmten Voraussetzungen im Wasser stark vermehren und anschließend zum Beispiel beim Duschen mit winzigen Wassertröpfchen in die Atemwege gelangen. Sie brauchen einen gewisse Wassertemperatur (nicht unter 20 Grad Celsius und nicht über 60 Grad Celsius), ausreichend Frischwasserzufuhr und genügend Verweildauer, um sich zu vermehren. In Wasserkühltürme aber auch in Wassertanks, Boilern, Whirlpools oder Klimaanlagen finden sich daher häufiger Legionellen.
Legionärskrankheit nicht selten mit tödliche Verlauf
Die Legionärskrankheit verläuft laut Angaben der US-Gesundheitsbehörde CDC (Centers for Disease Control and Prevention) in fünf bis 30 Prozent der Fälle tödlich. Wie gefährlich die Erkrankung wird, hänge dabei unter anderem mit dem jeweiligen Bakterienstamm, aber auch mit der Konstitution der infizierten Personen zusammen. Patienten mit ohnehin geschwächtem Immunsystem seien hier besonders gefährdet. Laut Angaben von „CNN“ treten in den USA jährlich 8.000 bis 18.000 hospitalisierte Fälle der Legionärskrankheit auf. Allerdings blieb New York bislang von größeren Ausbrüchen verschont. (fp)
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