Rückenschmerzen können oft durch Bewegung erfolgreich behandelt werden
Kreuzschmerzen zählen zu den häufigsten gesundheitlichen Beschwerden hierzulande. Experten raten Betroffenen meist, sich bei Beschwerden nicht übermäßig zu schonen, sondern sich vielmehr zu bewegen. Dies kann in vielen Fällen dazu beitragen, dass die Schmerzen wieder verschwinden.
Die meisten Rückenleiden sind muskulär bedingt
In Deutschland gibt es immer mehr Behandlungen wegen Rückenleiden. Zwar können Kreuzschmerzen in manchen Fällen auch psychische Ursachen haben, doch Gesundheitsexperten zufolge sind über 80 Prozent der Rückenleiden muskulär bedingt. Fachleute raten daher meist zu Übungen zur Vermeidung von Rückenschmerzen. Haben sich bereits Beschwerden eingestellt, können manchmal spezielle Rückenschmerzen-Übungen helfen. In der Regel wird Betroffenen zudem geraten, sich nicht zu sehr zu schonen, sondern regelmäßig zu bewegen.
Gefährliche Erkrankungen ausschließen
Fast jeder Mensch hat irgendwann mal mit Rückenschmerzen zu tun. Der Gang zum Arzt ist dann oft unausweichlich.
Wie Prof. Dr. Bernd Kladny, Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU), in einer Mitteilung erklärt, steht am Anfang jeder Behandlung eine ausführliche Befragung und eine fachkundige körperliche Untersuchung.
„Wir überprüfen gezielt mögliche Warnzeichen, die auf eine abwendbare gefährliche Erkrankung als körperliche Ursache für den Schmerz hindeuten“, so der Experte.
Den Angaben zufolge lasen sich bei 85 bis 90 Prozent der Betroffenen keine solchen Warnzeichen finden.
„Dann brauchen wir auch zunächst keine bildgebende Untersuchung wie Röntgen oder Magnetresonanztomografie“, erläutert Kladny.
Bei solchen Beschwerden wird ohnehin oft viel zu früh und unnötigerweise geröntgt, kritisieren Fachleute.
Bewegung ist die beste Therapie
Wie es in der Mitteilung der DGOU heißt, ist Bewegung die beste Therapie bei nicht-spezifischen Schmerzen.
Bei Bedarf könne der Patient Schmerzmittel oder Entzündungshemmer einnehmen, damit er sich wieder bewegen kann.
„So verschwinden die meisten akuten nicht-spezifischen Kreuzschmerzen nach vier bis sechs Wochen auch wieder“, sagt Kladny.
Ist dies jedoch nicht der Fall, sollte überprüft werden, ob es nicht doch einer Bildgebung bedarf. Dies gelte laut den Experten auch dann, wenn der Arzt bei der Erstuntersuchung den sicheren Verdacht hat, dass eine körperliche Ursache vorliegt.
Auslöser für die anhaltenden Beschwerden können unter anderem Verschleißerscheinungen oder ein Bandscheibenvorfall sein.
Operation nur im Ausnahmefall
Werden Warnhinweise oder ein sicherer Anhalt für eine spezifische Erkrankung gefunden, dann bedarf es der fachkundigen Behandlung der zugrundeliegenden Ursache.
Laut DGOU muss die Behandlung nicht zwangsläufig eine Operation sein – im Gegenteil: „Wenn keine Alarmsignale wie Lähmungserscheinungen, Blutvergiftungen oder fehlende Kontrolle über Darm und Blase auftreten, ist die konservative Therapie – mit Schmerz-, Bewegungs-, Physiotherapie und anderen Verfahren – der Standard“, schreiben die Experten in der Mitteilung.
Erst wenn solche nicht-chirurgischen Verfahren keine Linderung bringen, könnten Arzt und Patient die Vor- und Nachteile einer Operation besprechen.
„Um Kreuzschmerzen effektiv zu behandeln, braucht es einen klar festgelegten stringenten Plan“, betont DGOU-Präsident Prof. Dr. Dr. Werner Siebert. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.