Worauf sollten Kontaktlinsenträger achten, um gefährliche Infektion zu vermeiden?
Forscher fanden jetzt heraus, das Träger von Kontaktlinsen der Gefahr ausgesetzt sind, durch eine Infektion schmerzhafte Zysten zu entwickeln, welche schließlich sogar zu Blindheit führen können.
Die Wissenschaftler der University of New South Wales und des Moorfields Eye Hospital stellten bei ihrer aktuellen Untersuchung fest, dass Kontaktlinsenträger besonders durch einen Ausbruch von Acanthamoeba-Keratitis gefährdet sind. Diese Erkrankung kann zur Blindheit der Betroffenen führen. Die Mediziner veröffentlichten die Ergebnisse ihrer Untersuchungen in der englischsprachigen Fachzeitschrift „British Journal of Ophthalmology“.
Was ist Acanthamoeba-Keratitis?
Die Augenärzte haben bei Trägern von Kontaktlinsen kürzlich einen Ausbruch von Acanthamoeba-Keratitis festgestellt. Um diese Erkrankung zu vermeiden, sollten Kontaktlinsenträger ihre tägliche Routine ändern, raten die Experten. Acanthamoeba-Keratitis ist eine seltene Infektion, welche durch Einwirkung von Acanthamoeba verursacht wird, einen Mikroorganismus, der zwischen der Kontaktlinse und dem Auge überleben kann und dort schmerzhafte Zysten bildet.
Acanthamoeba-Fälle führen zu Sehkraftverlust und Blindheit
In rund einem Viertel der Acanthamoeba-Fälle verlieren Patienten bis zu 25 Prozent ihrer Sehkraft oder werden durch die Infektion vollständig blind, erklärt Studienautor Dr. John Dart vom Moorfields Eye Hospital in Großbritannien. Selbst die besten verfügbaren Formen der Behandlung führen in nur 70 Prozent der Fälle zu einer Heilung innerhalb von zwölf Monaten. Acanthamoeba-Keratitis sei eine der schlimmsten Augenkrankheiten, an der Menschen erkranken können, sagen die Mediziner. Die Erkrankung ist sehr schmerzhaft und kann in einigen schweren Fällen zur Erblindung führen.
Zahl der Erkrankten hat sich in wenigen Jahren verdoppelt
Die bei der neuen Studie gesammelten Daten zeigen, dass sich die Zahl der Patienten mit dieser Infektion im Moorfields Eye Hospital in den letzten Jahren fast verdoppelt hat. Im Jahr 2011 gab es 36 gemeldete Fälle, im Jahr 2013 waren es bereits 65 Fälle. Auch in anderen Praxen und Kliniken fiel Experten diese Zunahme auf.
Wo kommen die Amöben vor?
In England tendieren die auslösenden Amöben dazu, in Wassertanks, Whirlpools und Schwimmbädern zu gedeihen – im Grunde überall, wo ein Biofilm an einem schwer zugänglichen Rohrabschnitt haften kann, erläutern die Experten. Durch Duschen können diese Amöben dann auf den Menschen übertragen werden. Um zu vermeiden, dass Kontaktlinsen kontaminiert werden, vermeiden Sie es, Ihr Gesicht zu waschen, oder trockenen Sie zumindest Ihre Hände ab, bevor Sie Ihre Kontaktlinsen behandeln, erklärt Dr. Dart. Duschen oder Schwimmen Sie nicht mit Kontaktlinsen und gehen Sie auch nicht mit Kontaktlinsen in einen Whirlpool, rät der Experte.
Reicht eine Desinfektion mit Lösungen für Kontaktlinsen?
Dr. Dart ist außerdem nicht der Meinung, dass Lösungen mit Desinfektionsmittel für Kontaktlinsen die Ausbreitung der Infektion stoppen können. Die meisten Lösungen enthalten zwar eine wirksame Zutat gegen Acanthamoeba mit der Bezeichnung Polyhexanid (PHMB), aber es gebe einige Bakterien und Amöben, welche die Desinfektion mit PHMB überleben. Diese Desinfektionsmittel seien keine Mittel zur Sterilisation. In einem Kontaktlinsenbehälter können sich Bakterien zu einer Schleimschicht aufbauen und auch eine oder zwei Amöben könnten in der Desinfektionslösungen überleben, wenn der Behälter alt oder schmutzig ist. Generell sollten Kontakte mit Wasser vermieden werden oder Nutzer von Kontaktlinsen sollten auf Tageslinsen umsteigen, raten die Mediziner. Diese würden, selbst wenn sie infiziert sind, so schnell entsorgt, dass die Amöbe keine Zeit hat sich einzunisten. (as)
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Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.