Bei Verzehr von Rübenkraut und Radieschenblättern auf Bio-Qualität achten
Pesto aus Rübenkraut oder ein leckerer Salat aus Radieschenblättern: Im Internet und modernen Kochbüchern sind immer öfter Rezepte für Gerichte zu finden, bei denen Obst und Gemüse komplett verwendet werden. Zwar kann man manche Sorten tatsächlich restlos verwerten, doch bei einigen kann es auch zu gesundheitlichen Risiken kommen. Experten erklären, worauf Verbraucher achten sollten.
Rezepte mit ungewöhnlichen Pflanzenteilen
Eine vorwiegend pflanzliche Ernährung hilft nicht nur beim Abnehmen, sondern fördert auch die Gesundheit. Neben wertvollen Vitaminen, Mineralien und Ballaststoffen sind es oft enthaltene sekundäre Pflanzenstoffe, die dazu beitragen, den Körper zu schützen. Die moderne Gemüseküche bietet inzwischen auch immer häufiger Rezepte mit ungewöhnlichen Pflanzenteilen als Zutaten. Auch in manchen Restaurants werden Gerichte wie Pesto mit Möhrenkraut oder Salat aus Radieschenblättern angeboten. Zwar ist die Idee, Gemüse restlos zu verwerten und keine wertvollen Teile wegzuwerfen, gut, doch laut Experten ist dies nicht immer zu empfehlen.
Genaue Inhaltsstoffe bislang kaum untersucht
Wie der VerbraucherService Bayern in einer Mitteilung schreibt, werden nicht nur das Grün der Gelben Rübe, die Blätter von Kohlrabi und Roter Beete sowie Radieschenblätter verwendet, sondern sogar Schalen von Wassermelonen, Bananen und Zwiebeln.
Die Experten weisen jedoch darauf hin, dass die genauen Inhaltsstoffe dieser Pflanzenteile wissenschaftlich kaum untersucht sind, da wir sie ja eigentlich nicht verzehren.
Derzeit wisse man nicht, ob durch den Verzehr kurz- oder langfristig gesundheitliche Risiken ausgehen. Bekannt ist beispielsweise, dass der Tomatenstrunk und die Blätter der Tomatenpflanze das giftige Solanin enthalten.
Langjährige Erfahrungen mit dem Verzehr von Rübenkraut und Co., wie wir sie mit Früchten und Wurzeln der Pflanzen haben, gibt es allerdings nicht.
Ware aus dem Biohandel oder Gemüse aus dem eigenen Garten
Die mögliche Belastung mit Pestiziden stellt laut den Fachleuten ein weiteres Risiko dar. Grenzwerte für Spritzmittel gelten nur für Pflanzenteile, die wir üblicherweise verzehren.
„Wer Radieschenblätter oder Rübenkraut trotzdem probieren möchte, sollte unbedingt frische, ungespritzte Ware verwenden“, rät Gisela Horlemann, Diplom-Ökotrophologin beim VerbraucherService Bayern im KDFB e.V. (VSB).
„ Das ist bei Gemüse aus dem eigenen Garten oder bei Bio-Gemüse der Fall. Außerdem sollte man Blätter und Kraut immer gründlich unter fließendem Wasser waschen – vor allem wenn Sie diese roh verzehren.“
Grundsätzlich ist ein hoher Gemüse-Anteil in der Ernährung sinnvoll. Horlemann empfiehlt auf Herkunft und Jahreszeit zu achten: „Regionale Lebensmittel werden reif geerntet und sind in der Regel weniger schadstoffbelastet. Sie sollten die erste Wahl sein“. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.