Gewerkschaft gegen „diskriminierende“ Fett- und Zuckersteuer
Diabetes, Karies, Adipositas: All diese Krankheiten werden mit einem hohen Zucker-Konsum in Verbindung gebracht. Gesundheitsexperten fordern daher unter anderem eine stärkere steuerliche Belastung auf bestimmte Lebensmittel. Eine Gewerkschaftsvorsitzende hat solche Forderungen nun als „diskriminierend und dreist“ zurückgewiesen.
Fett- und Zuckersteuer zur Bekämpfung gesundheitlicher Probleme
Egal ob chronische Erkrankungen wie Diabetes, Bluthochdruck, Zahnprobleme oder Übergewicht: Der hohe Konsum von Zucker macht krank. Um dem Problem zu begegnen fordern Gesundheitsexperten bereits seit längerem eine stärkere steuerliche Belastung für entsprechende Lebensmittel. In mehreren Ländern gibt es bereits verschieden Varianten einer Zucker-Fett-Steuer gegen Übergewicht und andere gesundheitliche Folgen. Wie eine Studie vor wenigen Monaten zeigte, lehnt die Mehrheit der Deutschen eine solche Steuer jedoch ab. Auch eine Gewerkschaft hat sich nun dagegen ausgesprochen.
Bessere Aufklärung über gesunde Ernährung
Wie die Nachrichtenagentur dts berichtet, hat die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) Forderungen nach einer Fett- und Zuckersteuer im Kampf gegen das Übergewicht als „diskriminierend und dreist“ zurückgewiesen. Die NGG-Vorsitzende Manuela Rosenberger sagte in einem Interview mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (NOZ): „So eine Steuer trifft natürlich besonders Geringverdiener und das impliziert, dass sich besonders diese schlecht ernähren.“ Stattdessen sprach sie sich für eine bessere Aufklärung über gesunde Ernährung in Kindergärten und Schulen aus.
„Eine Steuer ist das falsche Mittel“
In der Mitteilung heißt es, dass sich zuletzt die Deutsche Diabetes Gesellschaft für eine Zucker-Fett-Steuer ausgesprochen hatte. Zudem haben sich auch verschiedene Krankenkassen sowie Abgeordnete der schwarz-roten Koalition befürwortend geäußert. Die Bundesregierung will sich den Angaben zufolge nach der Sommerpause mit einem Gesetz zur Prävention befassen. „Eine Steuer ist das falsche Mittel, um Einfluss auf die Ernährungsgewohnheiten der Bevölkerung zu nehmen“, meinte Rosenberger. Vielmehr müssten Kinder wieder lernen, mit Lebensmitteln umzugehen. „Das bedeutet natürlich auch, dass die Verpflegung in Schulkantinen besser werden müsste. Wer hier nur auf den niedrigen Preis achtet, eignet sich nicht als Vorbild“, so die Gewerkschafts-Vorsitzende. (ad)
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