Zusätzlich 1,5 Liter Wasser trinken halbiert Risiko für Blasenentzündungen
In einer neuen Studie hat sich gezeigt, dass das Trinken von zusätzlich 1,5 Litern Wasser pro Tag wiederkehrende Blasenentzündungen bei prämenopausalen Frauen um fast die Hälfte reduzieren kann. Die erhöhte Flüssigkeitszufuhr könnte helfen den Einsatz von Antibiotika einzuschränken.
Vor allem Frauen betroffen
In der kalten Jahreszeit häufen sich die Fälle von Blasenentzündung. Vor allem Mädchen und Frauen sind von den Entzündungen der ableitenden Harnwege betroffen, die meist mit Beschwerden beim Wasserlassen und Fieber einhergehen. In einer neuen Studie hat sich nun gezeigt, dass das Trinken von mehr Wasser das Risiko für die Harnwegsinfekte reduzieren kann.
Durch Bakterien ausgelöst
Ausgelöst wird eine Blasenentzündung (Zystitis) in den meisten Fällen durch Escherichia coli-Bakterien (E.coli-Bakterien) , die sich in der Harnröhre festbeißen und diese bis zur Blase hinauf wandern.
Die Tatsache, das Frauen häufiger von einer Blasenentzündung betroffen sind als Männer, liegt in einem anatomischen Unterschied begründet:
Die Harnröhre von Frauen ist kürzer und damit eher geeignet, eindringenden Bakterien den Weg nach oben in die Harnblase zu ermöglichen.
Symptome, die auf eine Erkrankung hindeuten sind unter anderem Unterbauchschmerzen, das Gefühl einer vollen Blase, Brennen beim Urinieren, häufiges Wasserlassen und übelriechender Urin. Jeder Toilettengang wird zur Qual.
Manche Frauen haben zudem Fieber oder Blut im Urin.
Vorbeugung von Blasenentzündungen
Um sich vor Harnwegsinfekten zu schützen, ist es wichtig, zu wissen, wie es überhaupt dazu kommen kann. Schon zu Großmutters Zeiten wurde davor gewarnt, sich auf kalte Böden zu setzen, denn diese können die Blase erkälten.
Und dem ist auch so, denn durch Kälte steigt im Bereich des Beckens die Infektionsgefahr. Dies ist auch ein Grund, warum nasse Badeanzüge und Badehosen nach dem Schwimmen sofort gewechselt werden sollten.
Zudem sind schmerzhafte Blasenentzündungen durch Sex keine Seltenheit. Gesundheitsexperten zufolge erhöht häufiger Geschlechtsverkehr das Risiko für eine Entzündung, da dabei die Schleimhäute gereizt und in der Folge anfälliger für eine Infektion werden („Honeymoon-Cystitis“ beziehungsweise „Flitterwochen-Blasenentzündung“).
Deswegen wird dazu geraten, „danach“ auf die Toilette zu gehen, um die Krankheitserreger auf natürlichem Wege auszuspülen. Wichtig ist zudem eine sinnvolle Intimpflege.
Kunstfaserunterwäsche und Slipeinlagen begünstigen die Vermehrung von Keimen ebenso wie schleimhautreizende Seifen und Intimsprays.
Zu vermeiden ist außerdem das „Abwischen“ nach dem Stuhlgang in Richtung Scheide und das Unterdrücken von Harndrang.
Und nicht zuletzt wird zur Vorbeugung von Blasenentzündungen grundsätzlich dazu geraten, viel zu trinken. Wie effektiv das ist, hat sich nun in einer neuen Studie gezeigt.
Hilfe im Kampf gegen Antibiotikaresistenzen
Wie Forscher der University of Texas (UT) Southwestern in Dallas in einer Studie festgestellt haben, kann das Trinken zusätzlicher 1,5 Liter Wasser pro Tag wiederkehrende Blasenentzündungen bei prämenopausalen Frauen um fast die Hälfte (48 Prozent) reduzieren.
An der einjährigen Studie nahmen 140 gesunde Frauen teil, ihr Durchschnittsalter betrug 35,7 Jahre. Die Probandinnen hatten eine Vorgeschichte von wiederholten Harnwegsinfektionen.
Seniorautor Dr. Yair Lotan vom Simmons Cancer Center an der UT Southwestern, hob die Bedeutung der neuen Erkenntnisse hervor:
„Diese Ergebnisse sind wichtig, denn mehr als die Hälfte aller Frauen berichten von Blasenentzündungen, die eine der häufigsten Infektionen bei Frauen sind“, so der Wissenschaftler in einer Mitteilung.
Die Studienergebnisse wurden vor kurzem in der Fachzeitschrift „JAMA Internal Medicine“ veröffentlicht.
Laut den Forschern erleiden mehr als ein Viertel der Frauen innerhalb von sechs Monaten nach einer Erstinfektion eine Sekundärinfektion und 44 bis 77 Prozent innerhalb eines Jahres ein Rezidiv.
Ärzte vermuten, dass mehr Flüssigkeit dabei helfen kann, Bakterien zu reduzieren und ihre Fähigkeit, sich an der Harnröhre zu befestigen, einzuschränken.
Da diese Infektionen in der Regel mit Antibiotika behandelt wird, könnte die erhöhte Flüssigkeit helfen, den Einsatz von Antibiotika zu reduzieren und dabei helfen, Antibiotikaresistenzen zu regulieren, erklärten die Forscher. (ad)
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Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.