So kann man sich vor lästigen und aggressiven Wespen schützen
Derzeit scheinen Wespen vielerorts besonders lästig und aggressiv zu sein. In Bäckereien, an Obstständen und an der Kaffeetafel im heimischen Garten schwirren unzählige Insekten und machen sich über das Essen her. Experten geben wertvolle Tipps, wie man sich vor Wespen schützen kann.
Wespenplage wegen sommerlichen Temperaturen
Im Garten beim Kuchenessen, an der Eisdiele, in der Konditorei oder am Obst- und Gemüsestand: Überall sind momentan Menschen tierisch genervt von Wespen, die dieses Jahr besonders lästig und aggressiv zu sein scheinen. Insbesondere die Deutschen und die Gemeinen Wespen machen sich über fast jede Süßigkeit her. Vor allem durch die sommerliche Hitze werden die Wespen derzeit zu einer regelrechten Plage. In der „Rheinischen Post“ (RP Online) haben Experten einige Tipps parat, wie man sich gegen die jetzige Wespenplage wappnen kann.
Wespen mögen keinen Rauch
So rät der Insektenexperte beim Naturschutzbund (NABU), Kreisverband Oberberg (Nordrhein-Westfalen), Michael Gerhard: „Generell keine Panik und keine Hektik, wenn der Gartentisch plötzlich von einer Wespe oder mehreren Wespen heimgesucht wird.“ Wenn sich die Tiere bedroht fühlen, werden sie entsprechend aggressiv. Der Experte hat einige Ratschläge, wie man die Insekten von der Kaffeetafel fern halten kann: „Generell hassen alle Insekten Rauch und Feuer. Das entspricht ihrer natürlichen Angst vor Waldbränden. Man wird also direkt am Grill selten eine Wespe antreffen.“ Zudem soll es sich bewährt haben, wenn man angezündetes Kaffeepulver auf den Tisch stellt. Falls ausreichend Platz vorhanden ist, kann man auch in einigen Metern Entfernung süßes Obst oder Limonade platzieren, um die Tiere fern zu halten.
Die Deutsche und die Gemeine Wespe nerven
Zwar leben in Deutschland einige hundert verschiedene Wespenarten, doch nur die Deutsche und die Gemeine Wespe sind so sehr auf Süßspeisen und Obst fixiert, dass sie zu gefürchteten Quälgeistern werden. „Es gibt alle paar Jahre immer mal wieder extreme Wespensommer. Dann müssen wir mit den Tieren einfach für ein paar Wochen leben“, meinte Gerhard. So hätten unter anderem wenig Nachtfrost und viel Trockenheit im Frühjahr dafür gesorgt, dass es in diesem Sommer besonders viele Wespen gibt. „Bei solchen perfekten Bedingungen überlebten sehr viele Königinnen aller Wespenarten den Winter und brüteten eifrig eine überdurchschnittlich hohe Wespenpopulation in ihren Völkern aus“, so Gerhard.
Stachel nicht mit Druck entfernen
Der Wespensommer wird noch weiter andauern. Etwa Ende August werden die neuen Königinnen und Drohnen der Wespenvölker schlüpfen und sich dann in den wenigen Wochen bis Ablauf ihrer Lebenszeit in der Luft paaren. Dann werden die jungen Insekten noch einmal besonders „närrisch“. Auch die Apothekerin Diana Gruner konnte schon feststellen, dass 2015 ein Wespenjahr ist. Laut RP berichtete sie: „Momentan melden sich bei uns täglich zwei bis drei Patienten mit akuten Wespenstichen.“ Normalerweise empfiehlt sie Betroffenen ein Antihistaminikum, um die schmerzliche Schwellung abklingen zu lassen. Allerdings warnte die Apothekerin: „Man darf den Stachel niemals mit Druck selber aus der Stichwunde entfernen, weil dadurch erneut Gift freigesetzt wird.“ Vielmehr sollte man, ähnlich wie bei einem Zeckenbiss, vorsichtig mit einer Pinzette hantieren.
Stichwunde kühlen
Es gibt aber noch mehr Tipps von Gesundheitsexperten, was hilft, wenn die Wespe zugestochen hat. So erläuterte etwa der Hückeswagener Ärztesprecher Helmut Beckert Behandlungsmethoden, die angewendet werden können, wenn Patienten keine allergischen Reaktionen zeigen. „Die Stichwunde muss gut gekühlt werden. Oft helfen ein Antiallergikum zum Abschwellen und ein Schmerzmittel“, so der Mediziner. Als Hausmittel zur Heilung eines Wespenstiches haben sich außerdem das Auflegen von Eiswürfeln, Zitronenscheiben oder Zwiebelringen bewährt. Beckert sagte: „Alle Wespenstiche sind schmerzhaft und schwellen an. Gefährlich sind sie aber nur für Menschen mit allergischen Reaktionen.“ Und tatsächlich gibt es nicht wenige Menschen, die an einer Insektenstichallergie leiden. Allerdings wird eine Insektengift-Allergie häufig unterschätzt, warnen Experten immer wieder. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.