Neue Studie: Antibabypille verhindert unzählige Krebsfälle
Zwar gehört die Antibabypille hierzulande zu den beliebtesten Verhütungsmitteln, doch einen guten Ruf hat sie trotzdem nicht. Vor allem aufgrund verschiedener Nebenwirkungen und Gesundheitsgefahren wird sie als riskant eingeschätzt. In einer neuen Studie wurde nun aber festgestellt, dass die Antibabypille auch vor Krebs schützen kann.
Antibabypille ist beliebt und umstritten
Den besten Ruf hatte die Antibabypille noch nie. Zwar zählt sie hierzulande zu den beliebtesten und sichersten Verhütungsmitteln, doch aufgrund zahlreicher Nebenwirkungen gerät sie immer wieder in die Kritik. So würden etwa die Hormone dem Körper auf Dauer schaden und zudem steige durch das Medikament das Risiko für Thrombosen mit Folgen wie einer Lungenembolie oder einem Schlaganfall. Auch die Gefahr für Herzkrankheiten und Krebs werde Experten zufolge erhöht.
Erst vor kurzem berichteten US-amerikanische Wissenschaftler, dass sie in einer Studie feststellten, dass es zu einem schrumpfenden Gehirn durch Antibabypille kommen kann. Andere Forscher fanden nun jedoch heraus, dass die Pille auch das Risiko für Gebärmutterkrebs senkt.
Risiko für Gebärmutterkrebs gesenkt
Im Fachjournal „Lancet Oncology“ behauptet ein internationales Forscherteam nun, dass die Pille bereits unzählige Krebserkrankungen verhindert hat. Im Rahmen einer Metastudie analysierten sie insgesamt 36 Studien über Gebärmutterkrebs, berichtet die „Frankfurter Rundschau“. Die Wissenschaftler kamen dabei zu dem Fazit, dass Frauen, die die Antibabypille regelmäßig einnehmen, ein geringeres Risiko haben, an Gebärmutterkrebs zu erkranken. Für die Studie wurden die Daten von 27.276 Frauen, die an Gebärmutterkrebs litten, analysiert und mit ausgewerteten Daten von 115.743 gesunden Frauen verglichen.
Hunderttausende Krebsfälle verhindert
Es zeigte sich, dass von 1.000 Frauen, die nie mit der Pille verhüteten, 23 vor ihrem 75. Lebensjahr an Gebärmutterkrebs erkrankten. Von 1.000 Frauen, die über einen Zeitraum von fünf Jahren die Pille einnahmen, erkrankten hingegen nur 17 vor ihrem 75. Geburtstag an Gebärmutterkrebs. Und bei Frauen, die das Medikament zehn Jahre eingenommen hatten, waren es sogar nur 13. Daher meinen die Wissenschaftler, dass die Pille offenbar Hunderttausende Krebsfälle verhinderte, insgesamt rund 400.000 in den vergangenen 50 Jahren. Etwa die Hälfte davon im vergangenen Jahrzehnt. Wie es heißt, schütze das Präparat selbst Jahre nachdem es abgesetzt wurde, noch vor der Krebserkrankung. Den Angaben zufolge spiele die Tatsache, dass viele neue Antibabypillen heute einen deutlich geringeren Östrogengehalt aufweisen als früher, keine Rolle. (ad)
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