Deutlich mehr Masern-Fälle in Bayern: Gesundheitsministerin wirbt für Schutzimpfung
Bereits seit Monaten weisen Gesundheitsexperten auf die steigende Zahl der Masern-Fälle in Deutschland hin. In Bayern haben sich die Erkrankungen in diesem Jahr sogar schon mehr als verdoppelt. Die Gesundheitsministerin des Freistaats wirbt nun erneut für die Masern-Schutzimpfung.
Immer mehr Masernerkrankungen
Noch immer werden Masern von manchen Menschen als harmlose Kinderkrankheit abgetan. Doch die Krankheit befällt auch Erwachsene und kann schwerwiegende Folgen haben. Wie aus einer Mitteilung des Gesundheitsministeriums Bayern hervorgeht, ist die Zahl der Masern-Fälle im Freistaat im Vergleich zum Vorjahreszeitraum deutlich angestiegen. Die Gesundheitsministerin des Landes, Melanie Huml, wirbt daher erneut für die Masern-Schutzimpfung.
Kein Kinderkram
Laut dem Gesundheitsministerium hat sich die Zahl der Masern-Fälle in Bayern in diesem Jahr bereits mehr als verdoppelt.
Bis einschließlich zur 40. Meldewoche (Datenstand: 08.10.2018) gab es schon 100 Masern-Fälle im Freistaat. Im gleichen Vorjahreszeitraum waren es 43 Fälle.
Die Ministerin wies darauf hin, dass derzeit eine Aufklärungskampagne unter dem Motto „Masern sind kein Kinderkram“ laufe. In diesem Rahmen wird auch „erneut intensiv für Schutzimpfungen“ geworben.
Infektion kann tödlich enden
Masern sind hochansteckend. Übertragen wird die Krankheit per Tröpfcheninfektion. Sie beginnt mit grippeähnlichen Symptomen wie hohem Fieber, Husten und Schnupfen. Später folgt der charakteristische Hautausschlag.
Ganz allgemein schwächen Masern das Immunsystem. Als Folge davon kann es unter anderem zu Bronchitis, Mittelohrentzündung oder Lungenentzündung kommen. In seltenen Fällen kann die Infektion tödlich enden.
Gefährlich ist die Krankheit vor allem bei Säuglingen und Kleinkindern.
Zahl der geimpften Kinder ist deutlich gestiegen
„Erfreulicherweise zeigen die Impfquoten in Bayern bei der Masernimpfung wie auch bei den übrigen von der Ständigen Impfkommission (STIKO) empfohlenen Impfungen einen kontinuierlichen Anstieg“, so Huml.
Wie die Ministerin, die approbierte Ärztin ist, erklärte, ist die Zahl der zweimal gegen Masern geimpften Kinder in Bayern in den vergangenen 13 Jahren deutlich gestiegen – und zwar um fast 50 Punkte auf mehr als 92 Prozent.
„ Nach Ansicht von Experten ist jedoch eine Impfquote von mindestens 95 Prozent zur Elimination der Masern notwendig.“
Hoher Anteil an erkrankten Jugendlichen und Erwachsenen
Den Angaben zufolge gab es bei den Masernmeldungen in den vergangenen Jahren einen hohen Anteil an erkrankten Jugendlichen und Erwachsenen.
So war in Bayern circa die Hälfte der gemeldeten Fälle in den vergangenen Jahren 15 bis 45 Jahre alt.
Es werde daher allen nach 1970 geborenen Erwachsenen und allen Jugendlichen empfohlen, ihren Masern-Impfschutz überprüfen zu lassen.
„Denn nur wer in der Kindheit zweimal oder im Erwachsenenalter einmal gegen Masern geimpft ist, besitzt einen vollständigen Schutz“, erklärte Huml.
„Eine Impfung ist der beste Schutz gegen Masern. Wer geimpft ist, schützt sich und andere – das sollten auch Impfgegner bedenken“, so die Gesundheitsministerin. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.