Wie schützen wir unsere Gesundheit im gehobenen Alter?
Die Menschen werden in der heutigen Zeit immer älter. Deswegen untersuchten Forscher, wie wir auch im gehobenen Alter gesund bleiben können. Die Experten fanden heraus, dass der Verzehr von Omega-3-reichen Meeresfrüchten ein gesundes Altern ermöglicht.
Die Wissenschaftler der Tufts University in Boston stellten bei ihrer aktuellen Untersuchung fest, dass der Konsum von Meeresfrüchten Menschen ein gesundes Altern ermöglicht. Die Mediziner veröffentlichten die Ergebnisse ihrer Studie in der englischsprachigen Fachzeitschrift „The BMJ“.
Was ist gesundes Altern?
Gesundes Altern wird von den Experten als eine sinnvolle Lebenserwartung ohne chronische Krankheiten und mit intakter körperlicher und geistiger Funktion definiert. Das Problem des gesunden Alterns gewinnt zunehmend an Bedeutung, weil die Bevölkerung in vielen Staaten weltweit rasant altert und die Rate der chronischen Krankheiten zunimmt.
Viele Ergebnisse von Studien waren inkonsistent
Immer mehr Forschung untersucht daher, was gesundes Altern ausmacht. In dieser Hinsicht sind die Studien über den Zusammenhang zwischen Omega-3-Fettsäuren und altersbedingten chronischen Erkrankungen etwas inkonsistent. Zum Beispiel haben einige Studien, eine inverse Beziehung zwischen dem Verbrauch von Omega-3 und Herz-Kreislauf-Erkrankungen gefunden. Andere Untersuchungen haben jedoch festgestellt, dass die Omega-3-Aufnahme mit einer höheren Inzidenz von Prostatakrebs korreliert. Wieder andere Studien haben gemischte oder nicht schlüssige Ergebnisse in Bezug auf Omega-3-Fettsäuren und Krebs, Diabetes, Lungenerkrankungen, schwere chronische Nierenerkrankungen sowie kognitive und körperliche Funktionsstörungen ergeben, erläutern die Autoren der Studie.
2.622 Probanden nahmen an der Studie teil
Das Team untersuchte bei der aktuellen Studie die zirkulierenden Blutspiegel von Omega-3-Fettsäuren bei 2.622 Erwachsenen, welche an der US-amerikanischen Cardiovascular Health Study teilnahmen. Zu Beginn dieser Studie im Jahr 1992 waren die Teilnehmenden durchschnittlich 74 Jahre alt. Ihre Blutspiegel von Omega-3 wurden dann sechs Jahre später und erneut 13 Jahre später gemessen. Die in der Studie berücksichtigten Arten von Omega-3-Fettsäuren waren Eicosapentaensäure (EPA), Docosahexaensäure (DHA), Docosapentaensäure (DPA) und Alpha-Linolensäure (ALA). Die Hauptnahrungsquelle für die ersten drei Arten von Omega-3-Fettsäuren sind Fische (wie Lachs, Makrele, Thunfisch, Hering und Sardinen) und andere Meeresfrüchte, während Nüsse, Samen und Pflanzenöle vor allem ALA enthalten.
Welche Ergebnisse konnten festgestellt werden?
Insgesamt hatten bis zum Ende des Studienzeitraums im Jahr 2015 89 Prozent der Teilnehmenden altersbedingte chronische Erkrankungen oder mentale oder physische Dysfunktionen entwickelt, während elf Prozent der Probanden auch im Alter gesund blieben. Die Analyse ergab, dass Menschen in der Gruppe mit dem höchsten Meeresfrüchte-basierten DPA-Konsum eine um 24 Prozent geringere Wahrscheinlichkeit hatten, ungesund zu altern, verglichen mit Teilnehmenden, welche am wenigsten Meeresfrüchte konsumierten. Aus Pflanzen gewonnenes DHA und ALA korrelierten nicht mit einer gesunden Alterung. Die Wissenschaftler wiesen darauf hin, dass es sich um eine Beobachtungsstudie handelte und die Mechanismen, welche für diese Assoziationen verantwortlich sind, nicht erklärt werden können. Die Mediziner vermuten jedoch, dass Omega-3-Fettsäuren dazu beitragen können, Blutdruck und Herzfrequenz in Schach zu halten und Entzündungen zu reduzieren.
Weitere Forschung ist nötig
Diese Ergebnisse ermutigen zur weiteren Erforschung plausibler biologischer Mechanismen und Interventionen im Zusammenhang mit Omega-3-Fettsäuren zur Aufrechterhaltung eines gesunden Alterns, so das Fazit der Wissenschaftler. Auch sprechen sie für einen erhöhten Fischkonsum bei älteren Erwachsenen. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.