Bakterien-Fund in Käse des italienischen Herstellers IGOR s.r.l.
Der zur Rewe-Gruppe gehörende Lebensmitteldiscounter „Penny“ ruft ab sofort zwei Sorten Gorgonzola-Käse zurück. Hintergrund sei der Nachweis von Listerien in Proben der Produkte eines italienischen Herstellers, berichtet das Unternehmen. Diese können bei abwehrgeschwächten Personen wie Schwangeren, älteren oder schwerkranken Menschen zu einer gesundheitsgefährdenden Infektion führen.
Sämtliche Mindesthaltbarkeitsdaten und Chargennummern betroffen
Die Penny Markt GmbH hat einen Rückruf für Blauschimmelkäse gestartet. Wie der Discounter mitteilt, seien in zwei Produktproben des italienischen Herstellers IGOR s.r.l. Listerien gefunden worden. Dementsprechend habe IGOR s.r.l. umgehend reagiert und die Ware „aus Gründen des vorbeugenden Verbraucherschutzes“ aus dem Handel genommen.
Bei den betroffenen Produkten handelt es sich um die zwei verschiedenen Sorten Gorgonzola-Käse “San Fabio Gorgonzola DOP Dolce 200g” und “San Fabio Gorgonzola DOP Piccante 200g”. Der Rückruf beträfe dabei sämtliche Mindesthaltbarkeitsdaten und Chargennummern in Deutschland. Identifizierbar seien die Artikel an dem EAN-Code (Strichcode) 23685390 (DOLCE) und 22138569 (PICCANTE) gekennzeichnet.
Bereits gekaufte Ware könne in den Märkten zurückgegeben werden, auf das Essen des Käses sollte hingegen unbedingt verzichtet werden. „Wegen möglicher Gesundheitsrisiken rät die Firma IGOR s.r.l. dringend vom Verzehr des Produktes ab“, so die Mitteilung des Discounters.
Listerien kommen überall in der Umwelt vor
Bei Listerien handelt es sich um Bakterien, die im Prinzip überall in unserer Umwelt vorhanden sind und in allen rohen Lebensmitteln vorkommen können. Besonders betroffen sind Fleisch, Geflügel, Fisch, Meerestiere und Rohmilchprodukte, doch auch bei erhitzten Produkten wie Brühwurst kann eine nachträgliche Kontamination erfolgen. Für gesunde Menschen stellen die Erreger normalerweise keine Gefahr dar, sodass eine Infektion (Listeriose) meist harmlos verläuft und grippeähnliche Symptomen wie Fieber, Gliederschmerzen oder Durchfall hervorruft.
Lebensgefahr für ungeborene Kinder
Personen mit geschwächter Immunabwehr (wie z.B. Diabetiker, Krebspatienten, ältere Menschen), Kleinkinder und Neugeborene können jedoch schwer erkranken. In diesen Fällen kann eine Listeriose eine Hirnhautentzündung (Meningitis) oder Blutvergiftung (Sepsis) auslösen. “Bei Schwangeren treten in der Regel keine oder lediglich harmlose Grippe-Symptome auf, allerdings kann die Infektion auf den Fötus übergehen und zu einer Fehlgeburt, Totgeburt oder einer lebensgefährlichen Neugeborenen-Listeriose führen”, berichten die Gesundheitsämter. (nr)
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