Vegetarisch macht fitter, schlanker und glücklicher
Wer sich vegetarisch ernährt nimmt nicht nur ab, sondern verbessert auch seine psychische Gesundheit und reduziert die Auswirkungen von Typ-2-Diabetes sowie das Risiko daran zu erkranken. Dies sind die zentralen Ergebnisse einer englischen Analyse, in der die Auswirkungen von pflanzlicher Ernährung untersucht wurden.
Die Forschenden der University of London, der University of Northampton und des East Sussex NHS Healthcare Trust analysierten die Ergebnisse von elf Studien zum Thema pflanzliche Ernährung und ihre Auswirkungen auf die Gesundheit. Dabei zeigte sich, dass ein vorwiegend vegetarischer Ernährungsstil beim Abnehmen hilft, das psychische Wohlbefinden und die Lebensqualität verbessert sowie zur Kontrolle von Typ-2-Diabetes geeignet ist. Die Ergebnisse sind kürzlich in dem Fachjournal „BMJ Open Diabetes Research and Care“ publiziert worden.
Kein völliger Verzicht von Nöten
Pflanzliche Diäten werden nicht nur immer beliebter, sie scheinen sich auch positiv auf zahlreiche gesundheitliche Aspekte auszuwirken. Während Veganer auf alle tierischen Produkte, einschließlich Milchprodukten und Eier, verzichten, wurde in den Studien eine Ernährungsweise untersucht, bei der weniger als elf Prozent der täglichen Kalorien aus tierischen Produkten stammen.
Die positiven Auswirkungen einer pflanzlichen Ernährung
„Es kann gefolgert werden, dass pflanzenbasierte Diäten, die pädagogisch begleitet werden, die psychische Gesundheit, die Lebensqualität, das HbA1c-Niveau und das Gewicht verbessern können“, resümieren die Forschenden ihre Studienergebnisse. In acht Studien zeigte sich eine Verbesserung der HbA1c-Werte. Dieser Wert erlaubt einen Rückschluss auf die Qualität der Blutzuckereinstellung in den letzten acht bis zwölf Wochen. In drei Studien zeigten sich positive psychische Effekte, wie eine empfundene erhöhte Lebensqualität und der Rückgang von Depressionen.
Vorwiegend vegetarisch hilft beim Abnehmen
Sechs der elf Studien befassten sich mit den Auswirkungen von pflanzlicher Ernährung auf das Körpergewicht. Hier konnten fünf von sechs Studien zeigen, dass ein vorwiegend vegetarischer Ernährungsstil zu einer Gewichtsreduktion führt. Im Durchschnitt verloren die Probandinnen und Probanden über fünf Kilogramm Körpergewicht infolge der Ernährungsumstellung.
Die englische Gesundheitsbehörde kommentiert die Ergebnisse
Da über die Ergebnisse der Untersuchung in den englischen Medien viel berichtet wurde, nimmt auch die englische Gesundheitsbehörde (NHS) dazu Stellung. „Eine gesunde vegetarische Ernährung kann Menschen mit Typ-2-Diabetes dabei helfen, die Symptome zu verbessern und Komplikationen zu vermeiden“, schreiben die NHS-Gesundheitsexperten in einer Pressemitteilung. Es gebe jedoch zu viele Einschränkungen bei den Studien, um mit Sicherheit sagen zu können, dass eine vegane Ernährung die beste Diät für Menschen mit Diabetes ist.
Vegetarisch heißt nicht automatisch gesund
Wie die NHS berichtet, umfasst eine gesunde Ernährung im Allgemeinen viel frisches Gemüse, Hülsenfrüchte, Obst und Vollkornprodukte. Bei einer pflanzlichen Ernährung müsse besonderes Augenmerk darauf gelegt werden, dass viele Lebensmittel aus diesen Kategorien stammen. Dagegen sollten raffinierte pflanzliche Kohlenhydrate wie Zucker und weißes Mehl nur spärlich konsumiert werden, damit eine pflanzliche Ernährung auch wirklich gesund ist.
Gut – aber nicht zwangsläufig am besten
Die NHS betont, dass die Ergebnisse darauf hindeuten, dass eine gesunde vegetarische Ernährung bei Diabetes und Übergewicht helfen kann. Dies bedeutet jedoch nicht, dass diese Ernährungsweise zwangsläufig die beste ist. Andere Ernährungsstile seien bewiesenermaßen auch gesundheitsfördernd und zur Diabetes-Kontrolle geeignet. Zum Beispiel helfe eine Mediterrane-Diät beim Abnehmen und beugt Diabetes vor. Insgesamt sei die Zahl der Teilnehmenden in den Studien zu gering, um eine absolute Aussage zu den gesundheitlichen Vorzügen einer vegetarischen Ernährung möglich zu machen. (vb)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.