Händler ruft Mundspülung wegen Krankenhauskeim zurück
Die Jean Products-WERM GmbH aus dem bayerischen Karsbach hat einen Rückruf für eine Charge der „Elina med Anti-Plaque Mundspülung Fresh“ gestartet. In dem bundesweit vertriebenen Produkt wurde ein gefährliches Bakterium nachgewiesen.
Anzahl der Keime ist zu hoch
Die Jean Products-WERM GmbH aus Karsbach (Bayern) ruft den Artikel „Elina med Anti-Plaque Mundspülung Fresh“ 500ml mit der Chargennummer 710001 zurück. „Die Anzahl der Microorganismen/Keime ist zu hoch“, schreibt das Unternehmen in einer Mitteilung. Laut einer Meldung des Internetportals „produktwarnung.eu“ wurde das Produkt bundesweit an verschiedene Großhändler, Onlinehändler und Einzelhändler verkauft.
Gefährliches Bakterium
Das Unternehmen teilte laut „produktwarnung.eu“ mit, dass bei dem Produkt der Keim Pseudomonas aeruginosa nachgewiesen wurde. Dabei handelt es sich um einen weit verbreiteten Wundinfektionskeim.
Den Angaben zufolge besteht vor allem bei Läsionen in Haut und Schleimhaut ein erhöhtes Risiko durch das Bakterium, das Mehrfachresistenzen gegenüber Antibiotika aufweist.
Mit rund zehn Prozent aller Krankenhausinfektionen gehört der Erreger zu den in Deutschland am häufigsten auftretenden Krankenhauskeimen.
Das Spektrum an Krankheiten, die durch diese Bakterien verursacht werden, ist umfangreich. Das häufigste Erscheinungsbild sind Pneumonien bei zystischer Fibrose, die insbesondere bei immunsupprimierten und AIDS-Patienten besonders schwerwiegend sind.
Auch Harnwegsinfekte, Enterokolitis, Meningitis, Otitis externa („swimmer’s ear“) oder Infektionen auf Brandwunden können ausgelöst werden.
Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gehört Pseudomonas aeruginosa zu den zwölf Bakterien mit der größten Gefahr für die menschliche Gesundheit. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.