Mögliche Gesundheitsrisiken: Welche Lebensmittel nicht in die Mikrowelle gehören
Obwohl noch genießbar, landen jedes Jahr Millionen Tonnen Lebensmittel im Müll. Das Aufwärmen von Essen kann dazu beitragen, Verschwendung zu vermeiden. Besonders schnell geht das mit der Mikrowelle. Doch dabei ist zu beachten, dass nicht alle Nahrungsmittel darin erhitzt werden sollten.
Praktisches Haushaltsgerät
Die Mikrowelle ist eines der verbreitetsten Haushaltsgeräte hierzulande. In den praktischen Geräten sind warme Mahlzeiten binnen Minuten fertig. Manche Verbraucher befürchten aber, dass Essen aus der Mikrowelle nicht gesund ist. „Diese Sorge ist jedoch unbegründet“, berichtet das Bundeszentrum für Ernährung (BZfE).
Zusammensetzung der Speisen ändert sich nicht
„Die elektromagnetischen Strahlen der Mikrowelle versetzen die Bestandteile der Lebensmittel lediglich in Schwingung, so dass Wärme entsteht. Die Zusammensetzung der Speise ändert sich jedoch nicht. Dazu sind die Wellen nicht stark genug“, so die Experten.
Und: „Das Lebensmittel kann auch keinerlei Strahlen aufnehmen. Speisen aus der Mikrowelle sind genau so unbedenklich wie Gerichte aus dem Kochtopf.“
Allerdings sollten manche Lebensmittel nicht zum Aufwärmen in der Mikrowelle landen – denn sonst drohen Gesundheitsrisiken.
Hähnchen nicht in der Mikrowelle aufwärmen
Fachleute raten davon ab, kaltes Hähnchen in der Mikrowelle aufzuwärmen. Denn dabei verändern sich die Proteinstrukturen im Fleisch, weshalb unser Körper die Proteine nicht mehr richtig verarbeiten kann.
Dies kann zur Folge haben, dass es zu Verdauungsproblemen, Übelkeit und Durchfall kommt.
Das Geflügel sollte also besser im Herd aufgewärmt werden, wobei darauf zu achten ist, dass es für mehrere Minuten vollständig und gleichmäßig erhitzt wird. Das Fleisch sollte letztlich auch in der Mitte heiß sein.
Pilze besser frisch genießen
Auch Pilze sollten nicht in die Mikrowelle. Nicht nur weil sie frisch zubereitet am besten schmecken, sondern auch weil sie bei längerer Lagerung gefährliche Giftstoffe bilden können, die gesundheitliche Beschwerden wie Übelkeit oder Brechdurchfall zur Folge haben können.
Grundsätzlich gilt, Reste von Pilzgerichten schnell kühlen und nicht länger als einen Tag im Kühlschrank zu lagern. Dies gilt auch für Speisen mit Spinat.
Beim einmaligen Aufwärmen sollte das Essen auf mindestens 70 Grad erhitzt werden. Ein weiteres mal sollte das Gericht nicht aufgewärmt werden.
Mögliche Explosionen und Magen-Darmbeschwerden
Abgeraten wird auch vom Aufwärmen von Eiern, vor allem von hartgekochten. Denn dabei könnte es zu einer Explosion kommen, durch die die Mikrowelle ordentlich verschmutzt wird.
In schlimmeren Fällen ist es sogar möglich, dass die Schale erst gesprengt wird, wenn das Ei bereits aus dem Gerät genommen wurde. Dann besteht die Gefahr, sich durch die enthaltene heiße Flüssigkeit zu verbrühen.
Doch auch andere Eiergerichte wie Omelettes gehören nicht in die Mikrowelle. Denn ähnlich wie bei Geflügel können sich Proteinstrukturen verändern, was Magenbeschwerden verursachen kann.
Zudem droht eine Salmonellen-Gefahr, wenn die Eier weder bei der ersten Zubereitung noch beim Aufwärmen lange genug erhitzt wurden.
Salmonellen sind Bakterien, die Auslöser von schweren Magen-/Darmerkrankungen (Salmonellose) sein können.
Die Erkrankung tritt einige Stunden bis Tage nach der Infektion auf und äußert sich vor allem durch plötzlich einsetzenden Durchfall, Bauchschmerzen, Unwohlsein, Kältegefühl und Kopfschmerzen.
In manchen Fällen kommen Erbrechen und leichtes Fieber hinzu.
Aufwärmen im Kochtopf ist sicherer
Bei gekochtem Reis und Kartoffeln, die nach der Zubereitung nicht schnell im Kühlschrank gelagert wurden, besteht ebenfalls ein gewisses Risiko, da sich darin Sporen und Pilze bilden können.
Erhitzt man die Nahrungsmittel dann nur kurzzeitig oder mit zu niedriger Temperatur, werden die Keime nicht abgetötet. Die Folge kann eine Lebensmittelvergiftung sein.
Grundsätzlich ist beim Erwärmen der genannten Lebensmittel in der Mikrowelle eine gesundheitliche Gefahr nicht auszuschließen.
Der Kochtopf oder Herd gelten als die sicherere Alternativen. Denn durch gründliches Kochen oder Erhitzen können Bakterien abgetötet werden.
Beim Erwärmen in der Mikrowelle werden die Speisen normalerweise nicht überall heiß genug beziehungsweise lange genug erhitzt. Daher ist es beispielsweise nicht sinnvoll, Pizzastücke vom Vortag darin aufzuwärmen.
Auch vom Aufwärmen von Kaffee sollte besser Abstand genommen werden. Nicht unbedingt wegen gesundheitlichen Gründen, sondern weil der Geschmack dabei erheblich leidet. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.