Welches Training wirkt der Alterung besser entgegen?
Laufen an der frischen Luft führt zu verschiedenen bereits bekannten gesundheitlichen Vorteilen, wie beispielsweise dem Aufbau von starken Knochen und der Stärkung der Muskulatur. Forscher untersuchten jetzt, wie sich regelmäßiges Joggen oder Laufen auf die Alterung auswirkt und beantworteten dabei die Frage, ob Ausdauer- oder aber Widerstandstraining besser der Alterung entgegenwirken.
Die Wissenschaftler der Universität Leipzig stellten bei ihrer aktuellen Untersuchung fest, dass regelmäßiges Joggen die Anzeichen des Alterns verlangsamen kann. Solche Auswirkungen konnten beim Widerstandstraining nicht festgestellt werden. Die Mediziner veröffentlichten die Ergebnisse ihrer Studie in der englischsprachigen Fachzeitschrift „European Heart Journal“.
Forscher untersuchten drei verschiedene Trainingsformen
Bei der neuen Studie untersuchten die Experten die Auswirkungen verschiedener Bewegungsformen auf den menschlichen Körper. Dafür verglichen die Forscher die Auswirkungen von Ausdauertraining, HIIT (Hochintensives Intervalltraining) und Krafttraining. Leider bewegen sich viele Menschen nicht ausreichend und treiben zu wenig Sport.
Es wurden 266 Teilnehmende für die Studie untersucht
Im Verlauf von sechs Monaten untersuchte das Team 266 gesunde freiwillige Probanden, die wöchentlich an drei Workouts teilnahmen. Diese Teilnehmenden wurden zufällig einer der drei oben genannten Bewegungsarten oder einer Kontrollgruppe zugewiesen. Alle Probanden wurden als zuvor inaktiv beschrieben, wodurch ein gleichmäßiges Umfeld für die Studie geschaffen wurde.
Woraus bestanden die verschiedenen Trainingseinheiten?
Das Ausdauertraining umfasste lange Läufe. Das sogenannte HIIT-Training bestand aus einem Aufwärmen, gefolgt von Laufintervallen. Das Widerstandstraining beinhaltete verschiedene Übungen wie beispielsweise Crunches und Brustdrücken. Die Forscher analysierten die weißen Blutkörperchen der Teilnehmer zu Beginn der Studie, einige Tage nach Beginn der Studie und dann erneut am Ende des Zeitraums von sechs Monaten. Das Team stellte dabei fest, dass die sogenannte Telomerase-Aktivität und die Telomerlänge in den weißen Blutkörperchen der Teilnehmenden stärker zunahm, wenn diese ein Ausdauer- und HIIT-Training absolvierten, verglichen mit Menschen, welche überhaupt kein Training oder das Widerstandstraining absolvierten. Telomere sind Abschnitte der DNA, die das Altern des Menschen beeinflussen. Sie können am Ende von Chromosomen gefunden werden.
Was sollten Läufer bei Knieschmerzen tun?
Im Vergleich zu der Kontrollgruppe, hatten Teilnehmende, welche Ausdauer- und Hochintensitätstraining durchgeführt haben, nach Ablauf des Studienzeitraums eine erhöhte Telomerase-Aktivität und Telomerlänge, erläutert der Studienautor Professor Ulrich Laufs von der Universität Leipzig. Interessanterweise führte das Krafttraining nicht zu diesen Auswirkungen. Aus evolutionärer Sicht entsprecheden Ausdauer- und Hochintensives Intervalltraining eher dem Fortbewegungs-, Kampf- oder Fluchtverhalten unserer Vorfahren als Krafttraining, so eine mögliche Erklärung.
Ein Ausdauertraining wie Laufen kann für die Gesundheit von Vorteil sein, es kann jedoch auch zu Verletzungen in Körperbereichen wie dem Knie und der Ferse führen. Gerade Knieschmerzen treten bei Läufern sehr häufig auf. Wenn Sie durch das Laufen Knieschmerzen haben, empfehlen Experten mindestens eine Woche lang Ruhe undes sollte ein Arzt oder Physiotherapeut aufgesucht werden, falls sich in dieser Zeit keine Besserung eingestellt hat. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.