Gesundheitsrisiken: Welche Lebensmittel Sie besser nicht essen sollten
Übelkeit, Bauchschmerzen, Durchfall und Erbrechen: Eine Lebensmittelvergiftung kann sehr unangenehm sein. Bestimmte Speisen bergen ein besonderes Gesundheitsrisiko. Ein Experte erklärt, welche Lebensmittel besser nicht verzehrt werden sollten.
Lebensmittelvergiftung kann unterschiedliche Ursachen haben
Es gibt generell unterschiedliche Ursachen für eine Lebensmittelvergiftung: „Zum einen ist es möglich, dass bestimmte Mikroorganismen die Speisen so verändert haben, dass sich Giftstoffe gebildet haben“, schreibt die hkk Krankenkasse auf ihrer Webseite. Das geschieht beispielsweise wenn sich Schimmel auf dem Brot oder im Joghurt ausbreitet. „Zum anderen kommt es vor, dass sich in den Lebensmitteln bestimmte Bakterien befinden, die sich im Verdauungstrakt vermehren – und dort Beschwerden auslösen“, heißt es dort weiter. Ein Experte aus den USA erklärt, auf welche Lebensmittel man besser verzichtet, um eine Lebensmittelvergiftung zu vermeiden.
Auf Rohmilch verzichten
Bill Marler, Rechtsanwalt mit Spezialisierung auf den Bereich Nahrungsmittelsicherheit, berichtet auf seinem Portal „Food Poison Journal“ über Lebensmittel, die er niemals isst, weil dadurch die Gefahr einer Lebensmittelvergiftung zu groß wäre.
Der Anwalt aus Seattle verzichtet konsequent auf Rohmilch, denn nicht pasteurisierte Milch kann mit Bakterien, Viren und Parasiten kontaminiert sein.
Auch das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat in einer Stellungnahme darauf hingewiesen, dass der Konsum von unbehandelter Milch zu schwerwiegenden Erkrankungen führen kann.
Die Experten raten Verbraucherinnen und Verbrauchern, Rohmilch vor dem Verzehr abzukochen.
Auch von abgepackten Säften hält Marler nichts. In einem seiner ersten Fälle als Anwalt ging es um Lebensmittelinfektionen mit Escherichia coli durch nicht pasteurisierten Apfelsaft.
Krankheitserreger in rohen Sprossen
Rohe Sprossen kommen bei Marler ebenfalls nicht auf den Tisch.
Wie der Anwalt schreibt, wurden ungekochte beziehungsweise leicht gekochte Sprossen in den USA seit Mitte der 1990er Jahre mit mehr als 30 bakteriellen Ausbrüchen (hauptsächlich Salmonellen und E. coli) in Verbindung gebracht.
Alle Arten von Sprossen können Infektionen verbreiten, die durch bakterielle Kontamination ihrer Samen verursacht werden.
„Es gab zu viele Ausbrüche, um das Risiko einer Sprossenverunreinigung nicht zu beachten“, so Marler. „Das sind Produkte, die ich einfach überhaupt nicht esse.“ Er fügte hinzu, dass er sie aber isst, wenn sie gekocht werden.
Fleisch richtig erhitzen
Laut dem Experten sollte auch kein rohes Fleisch gegessen werden.
„Wenn es nicht gründlich auf 160 Grad Fahrenheit (70 Grad Celsius) erhitzt wird, kann dies zu einer Vergiftung durch E. coli und Salmonellen und zu anderen bakteriellen Erkrankungen führen.“
Allerdings würde er sich in guten Restaurants auch für ein Steak entscheiden, welches nur „medium“ gebraten wurde.
Listerien in vorgeschnittenem Obst und Gemüse
Vorgewaschenes oder vorgeschnittenes Obst und Gemüse vermeidet Marler nach eigenen Angaben „wie die Pest“.
Je mehr ein Lebensmittel behandelt und verarbeitet wird, desto wahrscheinlicher ist es, dass es verunreinigt wird.
Der Anwalt kauft ungewaschene, ungeschnittene Ware in kleinen Mengen und isst diese innerhalb von drei bis vier Tagen, um das Risiko für Listerien zu reduzieren.
Listerien (Listeria monocytogenes) können beim Menschen unter Umständen eine sogenannte „Listeriose“ auslösen. Die Erkrankung kann Symptome wie Erbrechen, Muskelschmerzen, Durchfall und Fieber verursachen.
Salmonellen-Ausbrüche wegen Eiern
Rohe und ungekochte Eier haben in den vergangenen Jahrzehnten in den USA zu zahlreichen Salmonellen-Ausbrüchen geführt und werden von Marler daher links liegen gelassen.
Auch hierzulande wird immer wieder auf drohende Salmonellen-Infektionen durch Eier hingewiesen.
„Ich denke, das Risiko einer Ei-Kontamination mit Salmonellen ist heute viel geringer als vor 20 Jahren, aber ich esse meine Eier trotzdem gut gekocht“, so Marler.
Rohe Austern und Schalentiere
Es gibt noch mehr rohe Lebensmittel, die der Anwalt ablehnt: Austern und Schalentiere.
Laut Marler haben rohe Schalentiere – besonders Austern – in letzter Zeit immer mehr Lebensmittelvergiftungen verursacht.
Der Anstieg habe mit den wärmeren Gewässern zu tun, die mehr mikrobielles Wachstum erzeugen.
Austern nehmen „alles auf, was sich im Wasser befindet“, erklärt Marler. „Wenn sich Bakterien im Wasser befinden, gelangt es in ihr System und wenn Sie sie essen, könnten Sie Schwierigkeiten bekommen.“
Der Anwalt sagte, er habe in den letzten fünf Jahren viel mehr solcher Vergiftungen mitbekommen als in den vergangenen 20 Jahren. „Es ist das Risiko einfach nicht wert.“ (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.