Bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr könnte sich ein Mensch im Yosemite-Nationalpark mit dem Pest-Erreger infiziert haben
Im kalifornischen Yosemite-Nationalpark, einem der beliebtesten Urlaubsziele in den USA, könnte zum zweiten Mal in diesem Jahr ein Tourist mit dem Erreger der Pest infiziert worden sein. Das teilt das Amt für öffentliche Gesundheit mit. Demnach war mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Nagetier Überträger der Krankheit.
Nagetiere im Yosemite-Nationalpark könnten Überträger der Pest sein
Den Angaben zufolge handelt es sich bei dem Erkrankten um einen Touristen aus dem US-Bundesstaat Georgia, bei dem erste Pest-Symptome auftraten, nachdem er sich Anfang August unter anderem im Yosemite-Tal aufgehalten hatte. Informationen zum Gesundheitszustand des Patienten machte das Amt für öffentliche Gesundheit nicht. Zwar kann nicht mit Sicherheit ausgeschlossen werden, dass sich der Tourist an einem anderen Ort auf seiner Reise mit dem Pest-Erreger angesteckt hat, jedoch spricht ein weiterer Pest-Fall für den Nationalpark als Ursprung der Infektion. Kürzlich wurde die Krankheit bei einer Schülerin aus Los Angeles diagnostiziert, nachdem sie sich im Nationalpark aufgehalten hatte. Das Mädchen wurde umgehend behandelt und erholt sich derzeit von der Infektion.
Als Hauptüberträger der Pest gelten Flöhe, die im Fell von Nagetieren wie Eichhörnchen und Streifenhörnchen leben. Nach Bekanntwerden der Infektion wurde der Campingplatz, auf dem das Mädchen übernachtet hatte, geschlossen und desinfiziert. Ein anderer Zeltplatz musste ebenfalls vorübergehend gesperrt werden, weil dort zwei tote Eichhörnchen gefunden wurden, die den hochansteckenden Pesterreger trugen. Der Yosemite-Nationalpark wird jedes Jahr von rund vier Millionen Menschen besucht.
Zwischen einem und 17 Menschen erkranken jedes Jahr in den USA an der Pest
Während Europa und Australien als frei von mit Pest-Erregern infizierten Tieren gelten, kommt es vor allem in Afrika zu Ausbrüchen. Madagaskar und der Kongo sind am stärksten betroffen, aber auch in Peru flackert die Seuche immer wieder auf.
In den USA erkranken jedes Jahr zwischen einem und 17 Menschen an der Pest. Die beiden aktuellen Fälle sind die ersten in Kalifornien seit dem Jahr 2006.
Wird die Krankheit rechtzeitig mit Antibiotika behandelt, sind die Heilungschancen gut. Wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) mitteilt, führt die Pest unbehandelt in 30 bis 60 Prozent der Fälle zum Tod. Weltweit erkranken jährlich rund 2000 Menschen an der Infektionskrankheit. (ag)
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