Entzündlich-rheumatische Erkrankung erhöhen das Risiko eines Herzinfarkts und Schlaganfalls
Patienten mit entzündlichem Rheuma unterliegen einem deutlich erhöhten Herzinfarkt- und Schlaganfall-Risiko, da nicht nur ihre Gelenke, sondern auch die Blutgefäße im Verlauf der Erkrankung zunehmend geschädigt werden, so die Mitteilung des Berufsverbandes Deutscher Rheumatologen (BDRh). Besonders wichtig sei ein frühzeitiger Beginn der Behandlung, um die Schäden an den Blutgefäße und das Risiko von Folgeerkrankungen zu minimieren.
Rund 800.000 bis eine Million Menschen sind laut Angaben der Experten in Deutschland an entzündlichen Rheuma-Formen erkrankt. Durch die Erkrankung werden ihre Blutgefäße zunehmend geschädigt und „das Risiko der Betroffenen für Arterienverkalkung (Arteriosklerose) und in der Folge Herzinfarkt und Schlaganfall (…) beträgt im Vergleich zu Gesunden etwa das Doppelte“, so die Warnung des BDRh. Patienten mit entzündlich-rheumatischen Erkrankungen hätten ein vergleichbar hohes Schlaganfall- und Herzinfarkt-Risiko wie Menschen mit Diabetes.
Schäden in den Gelenken und den Blutgefäße
Dem Vorstandsmitglied des BDRh, Dr. Florian Schuch, zufolge sind „Rheuma wie auch Arteriosklerose Krankheiten, die Entzündungsprozesse verursachen und gleichzeitig selber durch solche entzündlichen Vorgänge aufrecht gehalten werden.“ Bereits frühzeitig seien Veränderungen in den Blutgefäßen bei entzündlichem Rheuma nachweisbar. Das Arteriosklerose-Risiko werde schon bei „Patienten, die noch beschwerdefrei sind, bei denen aber Rheumafaktoren oder rheumaspezifische Autoantikörper im Blut nachgewiesen wurden“, deutlich erhöht, berichtet Dr. Schuch.
Konsequente Therapie und gesunder Lebensstil
Zum Schutz vor der Arteriosklerose und Vermeidung des Fortschreitens der rheumatischen Erkrankung seien eine konsequente Therapie und ein gesunder Lebensstil angeraten. „Je besser das entzündliche Rheuma behandelt und die Entzündung bekämpft wird, umso effektiver lässt sich auch das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen eindämmen“, betont der Experte. Neben der Behandlung mit modernen Medikamenten spiele die Minimierung weiterer Risikofaktoren wie Bluthochdruck, hoher Blutzucker oder hohe Blutfettwerte eine entscheidende Rolle. Auf Rauchen gelte es in jedem Fall zu verzichten, das dies die Entzündungsvorgänge fördere und die Wirksamkeit der Medikamente reduziere. (fp)
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