Menschen leben länger, verbringen aber auch mehr Jahre in Krankheit
Die Menschen werden dank des medizinischen Fortschritt immer älter. Ein internationales Forscher ermittelte jüngst eine Zunahme der Lebenserwartung weltweit von 6,2 Jahren von 1990 bis 2013. Ein Vergleich der Länder zeigt jedoch, dass die Lebensspanne stark variiert. Während es 2013 geborene Japaner auf stolze 83,3 Jahre bringen, liegt die Lebenserwartung im afrikanischen Lesotho lediglich bei 48,3 Jahren.
Lebenserwartung ist in den meisten Ländern gestiegen
71,5 Jahre beträgt die durchschnittliche Lebenserwartung eines im Jahr 2013 geborenen Menschen. Für den Jahrgang 1990 sind es nur 65,3 Jahren. Das berichtet ein internationales Forscherteam im Fachmagazin „The Lancet”. Demnach hat sich innerhalb dieser Zeitspanne die Lebenserwartung in den meisten Ländern „signifikant und positiv“ entwickelt, so die Wissenschaftlicher.
„Die Welt hat große Fortschritte in Bezug auf die Gesundheit gemacht. Jetzt ist die Herausforderung, effektivere Möglichkeiten zu finden, den Hauptursachen für Krankheit und Behinderung vorzubeugen oder diese zu behandeln”, erläutert Theo Voss vom „Insitute for Health Metrics and Evaluation an der University of Washington“.
Im Rahmen ihrer Untersuchung werteten die Forscher Daten aus 188 Ländern aus. Dabei stellten sie fest, dass es große Unterschiede bei der Lebenserwartung gibt. So wird ein Japaner, der 2013 geboren wurde, im Schnitt 83,3 Jahre, während Menschen im afrikanischen Lesotho lediglich 48,3 Jahre alt werden. Sogar zwischen benachbarten Ländern weicht die Lebenserwartung der Menschen zum Teil stark von einander ab. In Thailand beträgt sie 75 Jahre, während es in Laos nur 65,8 Jahre sind.
Menschen leben länger trotz Krankheiten
Die Forscher fanden zudem heraus, dass nicht nur die Lebenserwartung steigt, sondern auch die Zahl der Jahre zunimmt, in denen Menschen mit einer Krankheit oder einer körperlichen Einschränkung leben. So ergaben Berechnungen, dass die erwartete Zeitspanne in Gesundheit von 56,9 Jahren im Jahr 1990 auf 62,3 Jahre in 2013 gestiegen ist. Damit hat sich die Lebenserwartung weltweit zwar um 6,2 Jahre erhöht, davon sind jedoch lediglich 5,4 Jahre in Gesundheit zu erwarten. Vor allem Herzkreislaufleiden, Atemwegserkrankungen, Schlaganfall, Rückenschmerzen und Verkehrsunfälle sind dafür die Hauptgründe, wobei Männer wesentlich häufiger an Unfallfolgen leiden als Frauen. Diese sind dagegen viel öfter von Depressionen betroffen als Männer.
Hierzulande beträgt die durchschnittliche Lebenserwartung der Menschen, die 2013 geboren sind, 80,7 Jahren, die gesunde Lebenserwartung liegt bei 68,8 Jahren. Vor allem Rückenleiden machen den Deutschen zu schaffen. (ag)
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