Das wichtigste Instrument zur Hautkrebs-Erkennung ist die eigene Beobachtung
Je früher ein Hautkrebs erkannt wird, desto besser sind die Chancen auf eine vollständige Heilung. Im Gegensatz zu vielen anderen Krebserkrankungen sind die Krankheitsprozesse bei Hautkrebs schon mit dem bloßen Auge sichtbar. Deshalb ist die eigene Beobachtungsgabe neben dem Hautkrebs-Screening die beste Überwachung. Mit der sogenannten ABCDE-Regel lassen sich veränderte Muttermale selbst beurteilen. Wie das geht und was man dabei beachten muss, erklären Fachleute der Deutschen Krebsgesellschaft.
Die wichtigste Hilfsmittel zur Früherkennung von Hautkrebs besitzt jeder selbst: den Seh- und Tastsinn. Denn laut der Deutschen Krebsgesellschaft sind die Vorstufen von Hautkrebs sichtbar und zum Teil auch ertastbar. Als Faustregel kann man sich dabei an der ABCDE-Regel orientieren. Mit Hilfe dieser Regel kann man die fünf wichtigsten Aspekte der Hautveränderung beurteilen.
Öfter mal selbst schauen
Expertinnen und Experten der Deutschen Krebsgesellschaft empfehlen, den eigenen Körper ohne Bekleidung öfter mal eingehend im Spiegel anzuschauen – am besten im Tageslicht. Dabei solle man besonders auf vorhandene Leberflecke und auf neue Hautveränderungen achten. Die Partnerin beziehungsweise der Partner kann dabei helfen. Denn auch schwierig zu betrachtende Bereiche wie der Rücken und die Bereiche zwischen den Zehen sowie die Fußsohlen sollten begutachtet werden.
Ab welchem Alter sollte man genauer hinschauen?
„Pigmentmale, auch Muttermale oder Leberflecke genannt, sind an sich harmlos, sie können von Geburt an bestehen oder sich im Lauf des Lebens entwickeln“, schreiben die Fachleute der Deutschen Krebsgesellschaft in einer Mitteilung. Doch aus den harmlosen Flecken könne sich in manchen Fällen auch ein bösartiger Hauttumor entwickeln. Ab dem 35. Lebensjahr sollte deshalb jeder genauer hinschauen. Darüber hinaus sollte jede Person ab 35 Jahren alle zwei bis drei Jahre ein Hautkrebs-Screening bei qualifizierten Ärzten durchführen lassen. Die Kosten hierfür werden von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen.
Ab wann sind Veränderungen der Haut bedenklich?
Neben dem Screening ist die Selbstuntersuchung die beste Methode zur Früherkennung. Doch Hautkrebs kann sehr unterschiedlich aussehen. Deshalb müssen zur Beurteilung mehrere Faktoren beachtet werden. Medizinerinnen und Mediziner haben deshalb die ABCDE-Regel zur Unterstützung entwickelt, die bei der Selbstuntersuchung angewendet werden sollte. Trifft einer der folgenden Punkte zu, sollte ein Arzt ein Blick auf den Fleck werfen. Darauf sollte geachtet werden:
- A: Das A steht für Asymmetrie. Gewöhnlich sind Hautflecken gleichmäßig rund, oval oder länglich. Hat der Flecken eine ungewöhnliche oder asymmetrische Form oder hat sich die Form eines bestehenden Flecks verändert?
- B: Das B steht für Begrenzung. Leberflecken sind gewöhnlich klar von der restlichen Haut abgegrenzt. Ist die Kontor von dunklen Hautflecken verwaschen, ausgefranst , gezackt, uneben oder rau?
- C: Das C steht für Colour (englisch für Farbe). Normalerweise haben Leber- und Pigmentmale die gleiche Farbe. Vermischt sich die Farbe innerhalb eines Flecks mit Rosa, Grau oder schwarzen Punkten oder befinden sich krustige Auflagen auf einem Fleck?
- D: Das D steht für Durchmesser. Haben die Male eine Halbkugelform oder sind sie an der breitesten Stelle größer als fünf Millimeter?
- E: Das E steht für Evolution. Damit ist die Veränderung eines Flecks im Laufe der Zeit gemeint. Hat sich das Mal innerhalb der letzten drei Monate verändert?
Das sollte auch beachtet werden
Wenn eine dieser Fragen mit Ja beantwortet wird, sollte darüber mit einem Arzt gesprochen werden. Weitere mögliche Symptome für Hautkrebs sind ein lokaler Juckreiz oder Blutungen aus einem Leberfleck. Im Zweifelsfall sollte immer ein Arzt aufgesucht werden. „Lieber einmal unnötig zum Arzt gehen, als zu spät“, lautet die Empfehlung der Deutschen Krebsgesellschaft. (vb)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.