Ein Planet auf Diät
Eine Kommission aus 30 weltweit führenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern erarbeitete kürzlich ein Ernährungskonzept, mit dem jeder abnehmen und sich gesund ernähren kann. Dies versprechen zwar viele Diäten, die Betonung liegt hierbei jedoch auf jeder. Denn der Ernährungsplan ist geeignet dafür, um über 10 Milliarden Menschen nachhaltig und gesund zu ernähren, ohne dabei unseren Planeten zu zerstören. So sieht der Speiseplan aus, wenn wir neben unserer Gesundheit auch die Erde berücksichtigen.
Im Jahr 2050 werden geschätzt 10 Milliarden Menschen auf der Erde leben. Die derzeitigen Methoden zur Ernährung gelangen bereits jetzt an ihre Grenzen und hinterlassen tiefe Narben auf unserem Planeten. Die EAT-Lancet-Kommission für Ernährung, Planet und Gesundheit entwickelte ein Ernährungskonzept, mit dem sich jeder gesund ernähren kann, ohne dabei unseren Planeten zu zerstören. Die Forschungsergebnisse wurden kürzlich in dem Fachjournal „The Lancet“ präsentiert.
Was steckt hinter der Planetary Diät?
Die Kommission führte die erste umfassende wissenschaftliche Überprüfung durch, in der geklärt werden soll, was eine gesunde Ernährung ausmacht, die auf einem nachhaltigen Nahrungsmittelsystem beruht und welche Maßnahmen die Wandlung zu diesem System hin unterstützen und beschleunigen können. Aus diesen Überlegungen heraus ist die sogenannte Planetary Diät entstanden.
Ernährung ist mehr als nur Essen
Laut der Kommission vereint diese Diät die neusten Erkenntnisse der gesunden Ernährung und erfüllt gleichzeitig die Anforderungen der Nachhaltigkeit, denen wir uns zwingend stellen werden müssen. „Eine gesunde Ernährung sollte die Gesundheit optimieren sowie allgemein den Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens fördern und nicht nur über das Fehlen von Krankheiten definiert werden“, schreiben die Forschenden in ihrem zusammenfassenden Bericht.
Wir essen zu viel Fleisch, Zucker, Fett und raffiniertes Getreide
„Gesunde Ernährung hat eine optimale Kalorienaufnahme und besteht hauptsächlich aus einer Vielfalt pflanzlicher Lebensmittel“, resümieren die Ernährungsforschenden. Dabei sollten nur geringe Mengen aus tierischem Ursprung stammen. Ebenso sollten die Anteile an ungesättigten Fetten, raffiniertem Getreide und Zucker gering gehalten werden. Auch stark verarbeitete Gerichte sollten weitestgehend nicht auf den Tisch kommen.
So sieht ein nachhaltiger und gesunder Ernährungsplan aus
Die folgende Übersicht zeigt, wie sich nach Meinung der Kommission eine optimale und nachhaltige Ernährung zusammensetzen sollte. Die Übersicht bezieht sich auf eine tägliche Kalorienaufnahme von 2500 Kalorien, ein durchschnittlicher Verbrauch bei Männern im mittleren Alter. Der persönliche Kalorienverbrauch muss gegebenenfalls angepasst werden.
- Vollkorn: (z.B. aus Reis oder Weizen): 232 Gramm pro Tag; entspricht 811 Kalorien
- Stärkehaltiges Gemüse (z.B. Kartoffeln): 50 Gramm pro Tag; entspricht 39 Kalorien
- Gemüse (alle Sorten): 300 Gramm pro Tag; entspricht durchschnittlich 78 Kalorien
- Obst (alle Sorten): 200 Gramm pro Tag; entspricht durchschnittlich 126 Kalorien
- Milchprodukte (z.B. Jogurt oder Milch): 250 Gramm pro Tag; entspricht 153 Kalorien
- Rotes Fleisch: 14 Gramm pro Tag (rund zwei Steaks im Monat), entspricht 30 Kalorien
- Geflügel: 29 Gramm (rund eine Portion pro Woche) entspricht 62 Kalorien
- Eier: 13 Gramm pro Tag (alle 4 bis 5 Tage ein Ei); entspricht 19 Kalorien
- Fisch: 28 Gramm pro Tag (ein bis zwei Portionen pro Woche); 40 Kalorien
- Hülsenfrüchte: 75 Gramm pro Tag; entspricht durchschnittlich 284 Kalorien
- Nüsse: 50 Gramm pro Tag; entspricht durchschnittlich 291 Kalorien
- Zugesetzte ungesättigte Fette: 40 Gramm pro Tag, entspricht 354 Kalorien
- Zugesetzte gesättigte Fette: 11,8 Gramm pro Tag, entspricht 96 Kalorien
- Zugesetzter Zucker: 31 Gramm pro Tag, entspricht 120 Kalorien
(vb)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.