Einzigartige Botschaft: Junge Frau macht mit Tattoo auf ihre Depression aufmerksam
Für viele Menschen sind psychische Erkrankungen wie Burnout oder Depressionen noch immer ein Tabuthema. Betroffene versuchen, sie zu verheimlichen und Angehörige trauen sich oft nicht, sie auf die Erkrankung anzusprechen. Eine junge Frau aus den USA geht ganz offen mit ihrer Krankheit um. Sie hat sich dafür auch etwas ganz besonderes einfallen lassen: Ein Tattoo.
Für viele immer noch ein Tabuthema
Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zufolge leiden weltweit über 350 Millionen Menschen an einer Depression. Auch in Deutschland müssen sich immer mehr Jugendliche wegen Depression in Behandlung begeben. Für viele Menschen sind psychische Erkrankungen leider noch immer ein Tabuthema. Zudem werden Depressionen im Kindes- und Jugendalter häufig übersehen. Typische Symptome, wie mangelndes Selbstvertrauen, Antriebslosigkeit, Konzentrationsschwächen oder psychosomatische Probleme werden nicht selten als Begleiterscheinungen der Pubertät betrachtet. Bei einer jungen US-Amerikanerin wurde die Krankheit jedoch eindeutig diagnostiziert. Sie hat auch nicht die weit verbreitete Scham und äußert sich ganz offen über ihre Depressionen und hat sich dafür etwas ganz besonderes einfallen lassen.
Junge Frau berichtet offen über ihre Krankheit
Die 20-jährige Bekah Miles aus dem US-Bundesstaat Oregon macht mit ihrem Facebook-Post das Thema Depression publik. „Liebe Mom, lieber Dad – bitte bringt mich wegen dieser dauerhaften Entscheidung nicht um. Ich will, dass ihr mir zuhört. Heute erzähle ich euch etwas, das nur wenige wissen. Ich bin bereit, über meine Krankheit zu sprechen“, schreibt sie auf ihrem Eintrag. Auf dem Post, der bereits Hunderttausende „Likes“ sammelte, veröffentlichte die junge Frau zudem Fotos ihres Tattoos, dass sie sich wegen der Krankheit stechen ließ.
Tattoo mit außergewöhnlicher Botschaft
Mit ihrem außergewöhnlichen Tattoo will sie auf ihre Krankheit aufmerksam machen. Wenn man den Schriftzug auf ihrem Oberschenkel von vorne betrachtet, ist zu lesen: „I’m fine“ („Mir geht es gut“). Aus der Perspektive der jungen Frau ist jedoch die Botschaft „Save me“ („Rette mich“) zu lesen. Miles schreibt erklärend: „Jeder, der es liest, sieht ‚I’m fine‘, aber von meinem Blickwinkel aus steht dort ‚Save me‘. Für mich bedeutet das, dass die anderen denken, jemandem gehe es gut, aber in Wirklichkeit ist überhaupt nichts okay. Es erinnert mich daran, dass die Menschen, die glücklich aussehen, möglicherweise mit sich selbst kämpfen.“
Großer Zuspruch für den Mut
Die 20-Jährige schreibt zudem: „Psychische Erkrankungen sind ernste Angelegenheiten, gelten in unserer Gesellschaft jedoch als beschämend. Wir kümmern uns sehr um unsere körperliche Gesundheit, aber kaum um unsere psychische Verfassung.“ Zahlreiche Menschen haben ihren Beitrag kommentiert und sich positiv über den großen Mut der jungen Frau geäußert. Noch immer ist nur wenig über die Ursachen einer Depression bekannt. Für die Entstehung der Krankheit kommen verschiedene Faktoren wie Stress, Krisen oder körperliche Auslöser in Betracht, meist wird jedoch ein Zusammenwirken mehrerer Ursachen vermutet. Einer neueren britischen Studie zufolge könne ein gesunder Freundeskreis vor Depressionen schützen. Wie die Forscher berichteten, ist das Risiko, an einer Depression zu erkranken, umso geringer je mehr psychisch gesunde Freunde man hat.(ad)
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Wichtiger Hinweis:
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