WHO gerät im Kampf gegen Ebola zwischen die Fronten
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) zeigt sich zutiefst besorgt. Am 24. und 27. Februar 2019 wurden zwei Ebola-Behandlungszentren in den von Bandenrivalitäten geprägten Gebieten Katwa und Butembo in der Demokratischen Republik Kongo angegriffen. Sicherheitskräfte kamen dabei ums Leben, eine Krankenstation wurde bis auf die Grundmauern abgebrannt. Gründe für den Angriff werden derzeit nicht genannt.
Laut WHO hat sich durch den Angriff die Gefahr einer anhaltender Übertragung von Ebola in den Gebieten stark erhöht. Während des Angriffs sind vier Ebola-Patienten geflohen. Die WHO sucht derzeit nach den Infizierten, um weitere Ausbrüche zu verhindern. „Solche Angriffe sind bedauerlich und wirken unmittelbar auf das Leben der Bevölkerung und auf das Risiko einer weiteren Verbreitung der Krankheit“, schreibt die WHO in einer Pressemitteilung zu dem Angriff.
Patienten mussten verlegt werden
Nach dem Anschlag wurden die Patientinnen und Patienten der Krankenstation in das Transitzentrum Katwa gebracht, das nun von der WHO erweitert wird, um zusätzliche Betroffene aufnehmen zu können.
Krankheitsbekämpfung unter Extrembedingungen
„Die Situation ist beispiellos: Es gab noch nie einen Ebola-Ausbruch unter diesen Bedingungen“, erklärt WHO-Generaldirektor Dr. Tedros Adhanom Ghebreyesus in einer weiteren Mitteilung. Die Bevölkerung in den Gebieten sei hochmobil bei gleichzeitig riesigen Lücken im Gesundheitssystem. Zusätzlich sei der Sicherheitskontext ein weiteres großes Problem.
Der Ausbruch ist noch nicht zu Ende
Der Angriff hat die WHO in der Arbeit stark zurückgeworfen. Teures Equipment, Medikamente, Impfstoffe und Einrichtungen wurden zerstört. Der Generaldirektor erklärt, es werden nun 148 Millionen US-Dollar benötigt, um die Arbeit fortzusetzen, ansonsten riskiere man harte Rückschläge und weitere Ausbrüche. „Der Ausbruch ist noch nicht zu Ende und wir brauchen dringend zusätzliche Mittel, um ihn durchzustehen“, betont Dr. Tedros Adhanom Ghebreyesus.
Über die Arbeit im Kongo
Nach Angaben der WHO wurden in der Demokratischen Republik Kongo bislang über 80.000 Menschen geimpft und über 400 wurden gegen Ebola behandelt. Weiterhin wurden tausende verdächtiger Fälle überwacht und auf Ebola getestet. Daneben wurden Pflegekräfte und Grenzschutzpersonal geschult, um bei möglichen Infizierten richtig reagieren zu können. So konnte die Ausbreitung in Nachbarländer bislang verhindert werden.
WHO bittet um Unterstützung
„Wir haben eine gemeinsame Verantwortung, diesen Ausbruch zu beenden”, betont Dr. Tedros. Kein Land oder keine Organisation könne sich diesem tödlichen Virus alleine stellen. Wenn die Eindämmung im Kongo fehlschlage, können die Auswirkungen auf die öffentliche Gesundheit weit über das Land oder den Kontinent hinaus gehen. Die WHO möchte nicht aufgeben, bis der Ausbruch gestoppt ist. „Aber Ebola zu schlagen, wo immer es ist, ist teuer“, so der Generaldirektor. Er hofft auf weitere Spenden. (vb)
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