Kinder von rauchenden Eltern werden eher dick
Dass Passivrauchen der Gesundheit schadet, ist in zahlreichen wissenschaftlichen Untersuchungen belegt worden. Vor allem Heranwachsende sind übermäßig stark vom Zigarettenkonsum anderer betroffen. Eine neue Studie zeigt nun, dass Kinder rauchender Eltern später auch eher dick werden.
Passivrauchen tötet Hunderttausende Menschen
Dass Tabakkonsum nicht nur der Gesundheit des Rauchers selbst, sondern auch der der Umstehenden gefährdet, ist lange bekannt. Internationale Erhebungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) kamen vor Jahren zu dem Ergebnis, dass Passivrauchen jährlich 600.000 Menschen tötet. Gesundheitsexperten zufolge können durch den passiven Qualm vor allem Herzerkrankungen wie Herzinfarkt, Atemwegserkrankungen wie Asthma und Lungenkrebs verursacht werden. Vor kurzem wurde zudem eine Studie veröffentlicht, die auf ein erhöhtes Schlaganfall-Risiko durch Passivrauchen hindeutete. Vor allem Kinder werden durch den Qualm ihrer Eltern gesundheitlich beeinträchtigt.
Gesundheit von Kindern durch Qualm der Eltern beeinträchtigt
Passivrauchen schadet Heranwachsenden immens. Die eingeatmeten Schadstoffe führen häufig bereits in jungen Jahren zu Lungen- und Bronchialleiden oder Allergien. Zudem verursacht Passivrauchen bei Kindern Bluthochdruck. Wie Untersuchungen zeigten, haben Kinder aus Raucherhaushalten ein um etwa das Doppelte erhöhtes Risiko von Atemwegserkrankungen. Säuglinge von rauchenden Eltern sterben außerdem häufiger am „plötzlichen Kindstod“. Und selbst die Milchzähne werden von Passivrauch in Mitleidenschaft gezogen. Kanadische Forscher haben nun einem Bericht von „n24.de“ zufolge herausgefunden, dass sich der elterliche Zigarettenkonsum auch auf das spätere Körpergewicht von Kindern auswirkt. Demnach haben Kinder rauchender Eltern ein um 43 Prozent erhöhtes Risiko, im Alter von zehn Jahren übergewichtig zu sein.
Kinder von Rauchern werden später eher dick
In der „Quebec Longitudinal Study of Child Development“ wurde von den Wissenschaftlern unter anderem ermittelt, wie sich Passivrauchen auf die Entwicklung des Nachwuchses auswirkt. Die an der Studie beteiligte Professorin Linda Pagani erklärte laut der Website des „Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V.“: „Kleine Kinder haben aufgrund ihrer unreifen lebenswichtigen Organsysteme einen höheren Sauerstoffbedarf pro Kilogramm Körpergewicht als Erwachsene, was einen etwa zwei bis dreimal höheren Ventilationsbedarf erfordert.“ Offenbar wird der Stoffwechsel von Kindern durch Passivrauchen massiv durcheinander gebracht – deutlich stärker als bei ausgewachsenen Erwachsenen – und führt dazu, dass das Risiko von Übergewicht im Teenager-Alter um 43 Prozent erhöht ist.
Auswirkungen auf das Sozialverhalten
Allerdings wirkt sich Passivrauchen nicht nur körperlich auf Kinder aus, sondern auch mental. So fanden – ebenfalls kanadische – Wissenschaftler bereits im Jahr 2013 heraus, dass sich Zigarettenqualm negativ auf das Verhalten von Kindern und Jugendlichen auswirkt. Der damaligen Studie der University of Montreal zufolge haben Heranwachsende, die als Kleinkinder dem Passivrauchen ausgesetzt waren, später vermehrt Anzeichen unsozialer oder aggressiver Charakterzüge gezeigt. Gründe genug um Menschen – insbesondere Kinder – besser vor dem Qualm von Rauchern zu schützen. In Großbritannien wurde dafür vor kurzem ein wichtiger Schritt unternommen. Dort wurde ein gesetzliches Rauchverbot im Auto verabschiedet – zumindest wenn Minderjährige mitfahren. (ad)
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