Leckerer Bärlauch kann nicht nur bei Verwechslung gefährlich werden
Wer in den Frühlingsmonaten Bärlauch im Wald sammelt, sollte unbedingt darauf achten, das leckere Kraut nicht mit gefährlichen Giftpflanzen zu verwechseln. Zudem weisen Experten darauf hin, dass an den Blättern von wildem Bärlauch Eier des kleinen Fuchsbandwurms haften können.
Verwechslung kann tödlich enden
Der Geruch von Bärlauch ist einer der ersten Frühlingsboten. In Parks und Wäldern steigt er Spaziergängern schon jetzt in die Nase. Bärlauchblätter sind als milder Knoblauchersatz ein Klassiker der Frühjahrsküche. Die Blätter des Liliengewächses sind nicht nur schmackhaft, sondern werden auch als Naturheilmittel, etwa gegen Arterienverkalkung oder hohen Blutdruck verwendet. Auch für eine Entschlackungskur sind die Blätter geeignet. Aber beim Bärlauch-Sammeln ist Vorsicht angebracht: Das Gewächs sieht bestimmten Giftpflanzen sehr ähnlich. Eine Verwechslung kann tödlich enden.
Bärlauch riecht nach Knoblauch
Baden-Württembergs Forstminister Peter Hauk hat auf die Verwechslungsgefahr beim Sammeln von Bärlauch hingewiesen.
Laut dem CDU-Politiker sei Vorsicht geboten, weil der Bärlauch – der derzeit mit den steigenden Temperaturen insbesondere in lichten Wäldern sprieße – leicht mit den giftigen Blättern von Herbstzeitlosen und Maiglöckchen verwechselt werden könne.
Wichtige Unterscheidungsmerkmale zwischen den Pflanzen sind Experten zufolge die Blätter und Stängel. So wächst jedes Bärlauchblatt an einem einzelnen Stängel aus dem Boden, meist in Gruppen dicht beieinander.
Maiglöckchen hingegen haben immer zwei Blätter an einem Stängel.
„Bei Herbstzeitlosen wiederum entwickeln sich Stängel umfassende Blätter, das heißt die Blätter liegen zunächst eng am Stängel an und öffnen sich dann“, erklärte Hauk in einer älteren Mitteilung.
Zudem kann ein Geruchstest helfen, den Unterschied zu erkennen. So riechen die Blätter des Bärlauchs nach Knoblauch, wenn sie zwischen den Fingern zerrieben werden, die der anderen beiden Pflanzen aber nicht.
Bei Beschwerden unbedingt zum Arzt
Herbstzeitlose und Maiglöckchen speichern in ihren Blättern Inhaltsstoffe, die nach dem Verzehr lebensgefährliche Vergiftungen auslösen können.
Erste Anzeichen einer Vergiftung sind Übelkeit und Erbrechen, Krämpfe, akute Kreislaufbeschwerden und blutiger Durchfall.
Diese Symptome treten bereits zwei bis sechs Stunden nach dem Essen auf. „Wer nach dem Verzehr von vermeintlichem Bärlauch diese Beschwerden hat, sollte unbedingt einen Arzt aufsuchen“, riet der Minister.
An den Blättern können Eier des kleinen Fuchsbandwurms haften
Der Minister wies außerdem darauf hin, dass auch wild wachsender Bärlauch nicht ungefährlich sei, da die Blätter mit Eiern des kleinen Fuchsbandwurms behaftet sein könnten:
„Da diese erst bei Kochtemperaturen ab 60 Grad abgetötet werden, bringt meist auch gründliches Waschen oder Einfrieren nichts,“ so Hauk.
Schmackhaft und sehr gesund
Die Warnungen sollten aber nicht dazu führen, auf Bärlauch komplett zu verzichten. Die Pflanze ist grundsätzlich sehr gesund. So wird Bärlauch in der Naturheilkunde unter anderem bei Beschwerden wie Asthma, Fieber und Bronchitis eingesetzt.
Außerdem putzt er die Gefäße durch und enthält wichtige Vitamine und Mineralstoffe wie Vitamin C, Mangan, Magnesium, Eisen und Schwefel.
Bärlauch lässt sich in der Küche hervorragend in Salaten, Suppen, Dips oder Pasta einsetzen. Der „wilde Knoblauch“ ist milder als Garten-Knoblauch und verursacht, in mäßigen Mengen genossen, keinen lästigen Geruch. (ad)
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Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.