Die Folgen von mäßigem Alkoholkonsum werden offenbar unterschätzt: Schon ein Drink am Tag steigert das Brustkrebsrisiko erheblich, wie eine aktuelle Studie aus Boston nun zeigt.
Schätzungen zufolge ist Alkohol insbesondere bei starken Trinkern für durchschnittlich 3,6% aller Krebserkrankungen verantwortlich (1,7% bei Frauen und 5,2% bei Männern). Nun haben die Forscher aus Boston gezeigt, dass es auch einen Zusammenhang zwischen Krebserkrankungen und geringem oder mäßigem Alkoholkonsum gibt.
Die Wissenschaftler werteten Daten von 88.084 Frauen und 47.881 Männer über 30 Jahre aus der Nurses’ Health Study und der Health Professionals Follow-up Study aus. Die Wissenschaftler legten besonderen Wert auf die Berücksichtigung des Risikofaktors Rauchen und machten eine Unterscheidung zwischen rauchenden und nicht rauchenden Teilnehmern.
Es stellte sich ein Zusammenhang bei den weiblichen Studienteilnehmerinnen dar. Nicht nur (Ex-)Raucherinnen, sondern auch Frauen, die nie im Leben geraucht hatten, mussten bereits bei mäßigem Alkoholkonsum mit einem signifikant erhöhten Risiko rechnen, an einem alkoholabhängigen Tumor zu erkranken. Die Hauptrolle spielte dabei der Brustkrebs.
Im Gegensatz dazu erhöhte sich das Risiko für einen alkoholbezogenen Tumor unter den (mäßig trinkenden) Männern nur bei denjenigen, die einmal geraucht hatten. Erst ab 15 g Alkohol pro Tag stieg die Rate der alkoholbedingten Krebserkrankungen signifikant, vor allem bei den Rauchern. Trinkmengen von durchschnittlich über 30 g pro Tag ließen das Krebsrisiko generell deutlich steigen. (pm)
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