Die Zahl der Masern-Fälle in Hamburg ist im Vergleich zum Vorjahr stark angestiegen. Gesundheitsexperten weisen darauf hin, dass die Krankheit nicht nur Kinder betrifft. In der Hansestadt wurde nun eine Impfkampagne gestartet.
Zahl der Masern-Fälle stark zugenommen
Nachdem vor kurzem gemeldet wurde, dass der schwere Masernausbruch in Berlin offenbar kurz vor dem Ende steht, hat die Zahl der Masern-Fälle in Hamburg stark zugenommen. Wie die Nachrichtenagentur dpa berichtet, teilte die Gesundheitsbehörde der Hansestadt am Montag mit, dass bis Ende August bereits 86 Erkrankte in diesem Jahr gezählt worden seien. Im gesamten Zeitraum des vergangenen Jahres waren es nur 14 Fälle gewesen. Die Behörde startete nun gemeinsam mit Krankenkassen, Ärzten und Unternehmen eine Impfkampagne.
Über ein Drittel der Erkrankten waren Erwachsene
„Masern sind eine hochansteckende Erkrankung. Eine Impfung bietet den wirksamsten Schutz dagegen“, erklärte Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks (SPD). Nicht nur Kinder seien von der Krankheit betroffen. Den Angaben zufolge seien 39 Prozent der Erkrankten in diesem Jahr zwischen 20 und 59 Jahren alt gewesen. Im Rahmen der Kampagne „Masernimpfung – jetzt!“ soll in U- und S-Bahnen mit Plakaten und verschiedenen Motiven für die Impfung geworben werden. Zudem werden Informationsunterlagen an Kindergärten, Schulen, Universitäten und in Arztpraxen verteilt.
Ambulante Masernimpfung bei Fußballspiel
Impfungen lassen sich bei Ärzten und in Krankenhäusern, Betrieben, Behörden und in den Impfsprechstunden der Gesundheitsämter durchführen. Auch beim Heimspiel des FC St. Pauli am 3. Oktober wird eine ambulante Masernimpfung angeboten werden. Rund 94 Prozent der Grundschüler in Hamburg sind immunisiert. Mit Hilfe der Kampagne soll die Impflücke geschlossen werden. Von einem Sprecher der Gesundheitsbehörde wurde hervorgehoben, dass die Zunahme der Erkrankungen nicht im Zusammenhang mit der gestiegenen Anzahl von Flüchtlingen stehe. Diese hätten laut Untersuchungen einen recht guten Impfschutz.
Komplikationen bei zehn Prozent der Patienten
Von Medizinern wird betont, dass insbesondere Menschen, die mit Kleinkindern und Säuglingen zu tun haben, das Infektionsrisiko über ihren eigenen Masernschutz verringern sollten. Wer sich nicht sicher ist, kann auf einer Webseite der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) mit einem einfachen Check seinen Masern-Impfschutz überprüfen. Durch eine Masernerkrankung wird das Immunsystem geschwächt. Die Krankheit beginnt meist mit Fieber, Bindehautentzündung, Schnupfen und Husten. Bei rund jedem zehnten Patienten in Deutschland treten zusätzliche Komplikationen wie Mittelohrentzündung, Bronchitis oder Lungenentzündung auf. (ad)
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