Spezialsitz für die Toilette erkennt und überwacht Herzinsuffizienz
US-Forschende stellten kürzlich ein neues Medizinprodukt vor, dass die Überwachung von Menschen mit Herzerkrankungen revolutionieren soll. Herzstück ist dabei eine Hightech-Klohbrille, die während des Toilettengangs zu Hause automatisch wichtige Körperfunktionen überwacht.
Ein Forschungsteam des Rochester Institut für Technologie in New York präsentierte einen intelligenten Toilettensitz, der während des täglichen Geschäfts die Herzgesundheit überwacht. Dabei werden Werte wie Herzfrequenz, Blutdruck, Sauerstoffzufuhr im Blut und das Körpergewicht des Sitzenden bestimmt. Der Sitz steht kurz vor der Zulassung und soll dann von Krankenhäusern an Herzpatienten abgegeben werden. Die Forschungsergebnisse wurden kürzlich in dem Fachjournal „JMIR“ veröffentlicht.
Hohe Rückfallquote bei Herzschwäche
„Normalerweise werden innerhalb von 30 Tagen nach der Entlassung aus dem Krankenhaus 25 Prozent der Patientinnen und Patienten mit Herzinsuffizienz (Herzschwäche) erneut im Krankenhaus aufgenommen“, erklärt der Entwicklungsleiter Dr. Nicholas Conn in einer Pressemitteilung zu den Studienergebnissen. 90 Tagen nach der Entlassung seien es sogar 45 Prozent der Betroffenen. Aufgrund der hohen Rückfallquote sind den Forschenden zufolge dringend bessere Überwachungsmethoden in den eigenen vier Wänden von Nöten.
Toilettengang wird zur täglichen Stippvisiste
Der neue Toilettensitz ist mit Messgeräte zur elektrischen und mechanischen Überwachung der Herzaktivität ausgestattet. Nachdem Personen mit Herzinsuffizienz aus dem Krankenhaus entlassen werden, sollen sie den neuen Toilettensitz erhalten, der fortan die Herzgesundheit in den eigenen vier Wänden überwacht. Kommt es zu einer Verschlechterung des Zustands werden die Daten automatisch an eine ausgewählte Praxis weitergeleitet.
Toilettensitz soll in der gesamten USA angeboten werden
Derzeit laufen Tests an Probandinnen und Probanden sowie präklinische Studien. Conn und sein Team arbeiten gerade daran, das Produkt von der amerikanischen Gesundheitsbehörde U.S. Food & Drug Administration (FDA) genehmigen zu lassen. Danach soll es landesweit in Krankenhäusern angeboten werden. Ob dieses Konzept auch in Deutschland übernommen wird, ist derzeit nicht bekannt. (vb)
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