Wie führt Hausstaub zu Übergewicht bei Kindern?
Gerade zum Anfang des Frühlings führen viele Menschen zu Hause einen sogenannten Frühjahrsputz durch, um ihren Lebensraum sauber und frei von Staub und Schmutz zu halten. Kann eine solche Reinigung des Hauses bewirken, dass Kinder kein zusätzliches Gewicht aufbauen? Forschende fanden jetzt heraus, dass die Entfernung von Staub aus unseren Wohnräumen zu einer verminderten Wahrscheinlichkeit für die Entstehung von Übergewicht bei Kindern führt.
Bei einer aktuellen Untersuchung der Duke University konnte festgestellt werden, dass Staub in unseren Wohnräumen das Risiko für Übergewicht bei Kindern zu erhöhen scheint. Die Ergebnisse der Studie wurden auf der diesjährigen Konferenz der Endocrine Society in New Orleans präsentiert.
Hausstaub enthält viele verschiedene Stoffe und Chemikalien
Für die Studie wurden mehr als 190 Staubproben aus Häusern in North Carolina in den USA genommen. Dabei konnten die Forschenden feststellen, dass der Staub in unseren Haushalten bis zu 70 Chemikalien enthalten kann, welche beispielsweise das Geschlecht beeinflussen und die Entwicklung und Vermehrung von Fettzellen auslösen können. Dies ist eine der ersten Forschungsarbeiten, die Zusammenhänge zwischen der Exposition gegenüber chemischen Gemischen in Innenräumen und der Stoffwechselgesundheit von Kindern untersucht, die in diesen Häusern leben, erläutern die Forschenden. Chemikalien aus diesem Staub wurden dann im Labor extrahiert und auf ihre Fähigkeit getestet, die Entwicklung von Fettzellen zu fördern. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass bereits sehr wenig Hausstaub die Entwicklung und Vermehrung von Fettzellen auslösen kann, erläutern die Autoren der Studie in einer Pressemitteilung der Endocrine Society.
Staub scheint die Entwicklung von Fettzellen zu fördern
Zwei Drittel der untersuchten Staubextrakte scheinen die Entwicklung von Fettzellen zu fördern, erläutern die Forschenden. Laut der Environmental Protection Agency der Vereinigten Staaten nehmen Kinder jeden Tag zwischen 60 und 100 Milligramm Staub auf. Ein Milligramm besteht aus 1.000 Mikrogramm. Die Hälfte dieser Staubextrakte fördert die Proliferation der Vorläufer von Fettzellen bei einer Aufnahme von bereits 100 Mikrogramm. Dies entspricht einer Menge, welche etwa 1.000 mal geringer ist, als die Menge, die Kinder täglich aufnehmen.
Weitere Forschung ist nötig
In einem zweiten Teil des Experiments untersuchten die Forschenden mehr als 100 verschiedene Chemikalien im Staub und deren Einfluss auf die Fettzellenentwicklung. Dabei fanden sie heraus, dass etwa 70 Chemikalien eine signifikante positive Auswirkung auf die Entwicklung von staubinduzierten Fettzellen hatten. Etwa 40 dieser Chemikalien standen direkt im Zusammenhang mit der Entwicklung dieser sogenannten Vorläuferzellen. Weiteren Forschung wird durchgeführt, um festzustellen, welche der Chemikalien im Hausstaub mit Fettleibigkeit zusammenhängen. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
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