Ernährungsexperten fassen die Erkenntnisse über Kokosöl zusammen
Kokosöl wird als Geheimtipp zur Gewichtsreduktion gehandelt. Es soll bei regelmäßiger Einnahme zu einer Senkung des Body-Mass-Index (BMI) beitragen und die Taillenweite verringern. Ist dieser Effekt tatsächlich belegt? Experten beleuchten die aktuelle Erkenntnisse rund um das beleibte Kokosöl.
Die Effekte, die dem Kokosnussöl nachgesagt werden, klingen verlockend. Verschiedene Studien zeigen jedoch gemischte Ergebnisse – sowohl positive als auch negative. Während manche Ernährungsexperten häufig verwendetes Kokosöl für ein regelreches Gift halten, sprechen andere eine Empfehlung dafür aus. Ein Überblick zu den aktuellen Studienergebnissen geben nun Fachleute der renommierten Mayo Clinic.
Öl oder Fett?
Obwohl Kokosöl als Öl bezeichnet wird, ist es bei Raumtemperatur fest und hat eher die Textur und Konsistenz von pflanzlichem Backfett. Ein Esslöffel des Öls entspricht etwa 11 Gramm pflanzlichem Fett. Kokosöl besteht zu 82 bis 92 Prozent aus gesättigten Fettsäuren. Gesättigte Fette können weiter in kurz-, mittel- und langkettige Fettsäuren unterteilt werden. Jede dieser Arten von Fett hat eine unterschiedliche Auswirkung auf den Körper.
Welche Fettsäuren enthält Kokosöl?
Kokosnussöl enthält sowohl mittelkettige als auch langkettige Fettsäuren. Im Gegensatz zu langkettigen Fettsäuren werden mittelkettige Fettsäuren direkt in den Blutkreislauf aufgenommen. Sie erhöhen das Cholesterin im Blut nicht so stark wie langkettige Fettsäuren und scheinen nicht so schnell im Fettgewebe des Körpers gespeichert zu werden, wie die langkettigen.
Reines Hinzufügen wird zum Abnehmen nicht reichen
Die Experten der Mayo Clinic betonen, dass das reine Hinzufügen des Öles zur täglichen Ernährung höchstwahrscheinlich nicht zum Gewichtsverlust beitragen wird, wenn es nicht mit einer kalorienkontrollierten Diät und körperlichen Aktivitäten verknüpft wird. Das Koknussöl selbst füge dem Essen schon eine beachtliche Menge an Kalorien hinzu. Jeder Esslöffel des Öles enthalte 120 Kalorien.
Erforschung immer noch nicht eindeutig
„Alle bisherigen Studien zu Kokosöl waren zu kurzfristig, um das Öl als Teil eines kalorienarmen Diät- und Trainingsplans bewerten zu können“, resümieren die Ernährungsexperten die Sachlage aus elf Studien, die sich mit Kokosöl befassten. Es gebe derzeit keine eindeutigen Hinweis darauf, dass Kokosnussöl einen positiven Effekt auf die Gewichtsabnahme hat.
Weder große Vorteile noch Nachteile durch Kokosöl
„Das Essen von Kokosnussöl in Maßen wird weder zu großen gesundheitlichen Schäden führen, noch großartig zum Abzunehmen beitragen“, schreiben die Ernährungsfachleute der Mayo Clinic in einer aktuellen Mitteilung. Wer den Geschmack von Kokosnussöl genießen möchte, könne es bedenkenlos, aber sparsam, in eine gesunde Ernährung einbauen. Wer allerdings langfristige Erfolge beim Abnehmen erzielen möchte, sollte sich an die gut erforschten Grundlagen einer regelmäßigen körperlichen Aktivität sowie an einen kalorienkontrollierten, gesunden Ernährungsplan, wie beispielsweise die Mittelmeer-Diät halten, der reich an Obst, Gemüse und anderen pflanzlichen Produkten ist. (vb)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.