Wie wirken Omega-3-Fettsäuren in unserem Körper?
Den Omega-3-Fettsäuren wird eine Vielzahl positiver gesundheitlicher Effekte zugeschrieben, von einer Senkung der Blutfettwerte bis hin zu einer Stärkung des Herz-Kreislauf-Systems. Allerdings waren die zugrundeliegenden molekulare Mechanismen bisher unklar. Ein Forschungsteam der Universität Wuppertal hat diese nun genauer untersucht und dabei die Bildung von Oxylipinen infolge der Omega-3-Aufnahme als maßgeblichen Faktor identifiziert.
„Dass sich Omega-3-Fettsäuren positiv auf die menschliche Gesundheit auswirken, ist wissenschaftlich gut belegt“; berichten die Forschenden in einer Pressemitteilung der Bergischen Universität Wuppertal. Allerdings sei der molekulare Mechanismus, der hinter dieser Wirkung steckt, weniger bekannt. Gemeinsam mit britischen Kollegen haben die Lebensmittelchemiker der Universität Wuppertal daher diesen Aspekt in einer aktuellen Studie näher untersucht. Ihre Ergebnisse wurden in dem „American Journal of Clinical Nutrition“ veröffentlicht.
Omega-3-Fettsäuren haben zahlreiche positive Eigenschaften
Meist wird in Ernährungsempfehlungen auch auf die Bedeutung der Omega-3-Fettsäuren hingewiesen und daher beispielsweise ein regelmäßiger Fischkonsum angeraten. Diese speziellen ungesättigten Fettsäuren sollen beispielsweise zu einer Senkung der Blutfettwerte und der Regulation von Entzündungen beitragen. „Omega-3-Fettsäuren haben zahlreiche positive Eigenschaften für die Gesundheit“, betonen die Forschenden. Besonders reich an Omega-3-Fettsäuren sei fettreicher Fisch aus vor allem kalten Gewässern wie zum Beispiel Lachs, Makrele und Hering. Als Omega-3-Fettsäuren seien hier vor allem die Eicosapentaen- (EPA) und Docosahexaensäure (DHA) enthalten.
Umwandlung in Oxylipine
Bereits bekannt war, dass die Omega-3-Fettsäuren vom Körper nach ihrer Aufnahme teilweise in sogenannte Eikosanoide und andere Oxylipine umgewandelt werden, erläutern die Forschenden. „Diese oxidierten Fettsäuren sind starke Botenstoffe und damit wichtig für die Signalübertragung und die chemische Kommunikation in den Zellen“, erläutert Professor Dr. Nils Helge Schebb, Leiter des Lehrstuhls für Lebensmittelchemie an der Universität Wuppertal. So wirken „Oxylipine aus Omega-3-Fettsäuren als Mediatoren mit vielen physiologischen Funktionen wie zum Beispiel der Hemmung von Entzündungen“, berichtet der Experte weiter.
Zusammenhang mit den Oxylipinen im Blut
In der aktuellen Studie gingen die Forschenden nun der Frage nach, wie sich die Einnahme von Omega-3-Fettsäuren auf die Konzentration von diesen Oxylipinen im Blut auswirkt. So wurden gesunde Menschen ein Jahr lang mit der Menge an EPA und DHA von einer, zwei und vier Portionen Fisch pro Woche versorgt. Dabei blieb Menge Omega-3-Fettsäuren innerhalb der Gruppen stets konstant. Des Weiteren untersuchte das Studienteam zu bestimmten Zeitpunkten die im Blut befindliche Menge an Oxylipinen.
Linearer Zusammenhang festgestellt
Laut Professor Schebb galt das Interesse der Forschenden den Veränderungen des Oxylipinmusters in Abhängigkeit der Portionen an Omega-3-Fettsäuren. „Wir konnten einen klaren linearen Zusammenhang feststellen“; berichtet der Experte. Vereinfacht gesprochen gelte: Je mehr Fisch jemand zu sich nimmt, desto mehr Oxylipine bildet der Körper. Eine Regulierung der Bildung von Oxylipinen durch den Organismus finde demnach nicht statt. „Was aufgenommen wird, wird auch verarbeitet“, so Professor Schebb. Dieser eindeutige Zusammenhang sei aus Sicht der Wissenschaft spannend und eine gute Basis für die weitere Erforschung der Wirkung von Omega-3-Fettsäuren. (fp)
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