Vorliebe für bittere oder süße Getränke basiert auf Gefühlen und nicht auf Geschmack
Wenn Sie überzeugt sein sollten, dass Sie Kaffee oder Alkohol trinken, weil Sie den bitteren Geschmack der Getränke mögen, könnte dies laut den Ergebnissen einer neuen Studie nicht ganz der Realität entsprechen. Präferenzen für bittere oder süße Getränke basieren nicht auf unserem Geschmackssinn, sondern darauf, wie wir uns durch den Konsum der Getränke fühlen.
Die Ergebnisse einer aktuellen Untersuchung der Feinberg School of Medicine der Northwestern University in Chicago zeigen, dass unsere Präferenz für bittere oder süße Getränke nicht auf dem Geschmack aufbauen, sondern auf unseren Gefühlen. Die Studie wurde in dem englischsprachigen Fachblatt „Human Molecular Genetics“ publiziert.
Einige Getränke können zu Krankheiten führen
Die Forschenden suchten bei ihrer Studie nach genetischen Gründen für den Geschmack von Getränken, da ein solches Verständnis dabei helfen könnte, die Ernährung der Menschen zu verbessern. Getränke sind ein wichtiges Element unserer täglichen Aufnahme von Kalorien. Zuckerhaltige Getränke können zu Fettleibigkeit und schlechter Mundgesundheit beitragen, während Alkohol mit mehr als 200 Krankheiten in Verbindung steht und rund sechs Prozent der Todesfälle weltweit ausmacht.
Psychoaktive Komponenten in Getränken beeinflussen Vorlieben
Die Genetik, die unseren Vorlieben zugrunde liegt, hängt mit den psychoaktiven Komponenten dieser Getränke zusammen, erläutern die Autoren der Studie. Menschen mögen die Stimmung, in die sie der Konsum von Kaffee oder Alkohol versetzt. Deshalb nehmen sie solche Getränke zu sich, nicht wegen des Geschmacks. Die Forschung fand einen genetischen Marker, der diese Behauptungen bekräftigt: Menschen, die eine Variante des sogenannten FTO-Gens in sich trugen (die gleiche Variante, die zuvor mit einem geringeren Risiko für Fettleibigkeit in Verbindung gebracht wurde), bevorzugten tatsächlich zuckerhaltige Getränke.
Getränkekonsum von über 330.000 Menschen wurde untersucht
Es ist nicht genau bekannt, wie FTO mit Fettleibigkeit zusammenhängt. Das FTO-Gen spielt wahrscheinlich eine Rolle bei dem Verhalten bzw. dem eigenen Gewichtsmanagement. Bei der aktuellen Untersuchung handelt es sich um die umfassendste genomweite Assoziationsstudie zum Getränkekonsum. Die Forschenden erfassten für ihre Studie bei etwa 336.000 Personen den Konsum von süßen und bitteren Getränken. Getränke, die als bitter eingestuft wurden, umfassten Kaffee, Tee, Grapefruitsaft, Bier, Rotwein und andere alkoholische Getränke. Süße Getränke umfassten alkoholfreie Getränke und Säfte (ausgenommen Grapefruitsaft). (as)
Autoren- und Quelleninformationen
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