Fabrikbesitzer in den USA zu 28 Jahren Gefängnis verurteilt
Ein 61-jähriger US-Fabrikbesitzer wurde zu einer Haftstrafe von 28 Jahren verurteilt. Er hatte wissentlich Salmonellen verseuchte Erdnussprodukte verkauft. Der Geschäftsmann belieferte große Lebensmittelkonzerne wie Kellogg. Der Zwischenfall löste im Jahr 2008 und 2009 einen Salmonellen-Ausbruch aus. Dieser hatte zur Folge, dass Kellogg und andere Hersteller eine der größten Rückrufaktionen der US-Geschichte durchführen mussten. Durch die Salmonellen verseuchten Produkte starben neun Menschen und 714 weitere Personen erkrankten.
Lange Haftstrafen und null Toleranz sollen andere Hersteller zu strengeren Kontrollen zwingen
Ein Richter verurteilte Montag den 61 Jährigen Stewart Parnell zu einer lagen Haftstrafe. Parnell war Präsident der Peanut Corporation of America. Diese war verantwortlich für den Salmonellen-Ausbruch von 2008 und 2009. 28 Jahre Haft sind die härteste strafrechtliche Sanktion die jemals gegen einen US-Hersteller wegen Lebensmittel bedingten Erkrankungen verhängt wurde. Der Fabrikbesitzer entging allerdings der maximalen Strafe von 803 Jahren. Die Angehörigen der Opfer applaudierten als das Strafmaß verlesen wurde. Unter Ihnen war Randy Napier, dessen 80-jährige Mutter in Ohio durch eine Salmonellenvergiftung verstorben war. Napier sagte gegenüber der „Associated Press“ nach Verkündung der Strafe: „Es sollte genug sein, um eine Nachricht an die anderen Hersteller zu senden. Diesen sollte klar sein, dass es keine Toleranz in solchen Fällen gibt und strengere Lebensmittelkontrollen erforderlich sind.“
Fabrikbesitzer fälschte Labortests und versendete wissentlich mit Salmonellen verseuchte Produkte
Der Salmonellen-Ausbruch von 2009 kostete Hersteller von Erdnussprodukten geschätzt 143 Millionen US-Dollar. Das Gericht verurteilte Parnell wissentlich kontaminierte Erdnussbutter versandt zu haben. Außerdem konnte ihm nachgewiesen werden, dass er Labortests gefälscht hatte. Insgesamt wurde der Geschäftsmann für 67 Straftaten verurteilt. Sein Bruder, Lebensmittelhändler Michael Parnell, wurde ebenfalls für schuldig befunden und zu 20 Jahren Gefängnis verurteilt. Qualitätskontrollmanager der Anlage, Mary Wilkerson, bekam fünf Jahre.
Erdnussskandal ist kein Einzelfall
Tom Bondurant, einer der Parnell Anwälte, erwähnte, dass 28 Jahre für seinen Mandanten mit einer lebenslangen Haftstrafe gleichzusetzen sei. Seiner Meinung nach ist im Vergleich mit anderen Lebensmittelsicherheitsstrafverfahren die Strafe zu hoch. Erst im April wurden zwei Führungskräfte aus der Eierindustrie zu drei Monaten Gefängnis verurteilt. Diese waren beteiligt am Salmonellen-Skandal von 2010. Durch den Vorfall wurden 1.900 Erkrankungen ausgelöst. Im Jahr 2007 hatte die Firma ConAgra Foods Salmonellen-verdorbene Peter-Pan-Erdnussbutter ausgeliefert und dadurch mindestens 625 Menschen infiziert. ConAgra Foods zahlte hierfür im Mai ein Strafe von 11,2 Millionen US-Dollar. (as)
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