Schutz vor Sonnenbrand – Hilft auch Nahrungsergänzung mit Beta-Carotin?
Um sich vor einem Sonnenbrand zu schützen, ist es wichtig, sich ausreichend mit Sonnenschutzmitteln einzucremen. Aber auch viele Nahrungsergänzungsmittel mit Beta-Carotin werben mit dem Schutz vor schädlichen UV-Strahlen. Kann man beim Sonnenschutz also statt Eincremen auf solche Kapseln setzen?
Gut vor Sonnenbrand schützen
Zwar ist es in den warmen Monaten ein Genuss, immer wieder Sonne zu tanken, doch wer dies zu lange tut, riskiert einen Sonnenbrand. Und dadurch erhöht sich das Risiko, an Hautkrebs zu erkranken. Jeder Sonnenbrand wird auf dem eigenen Haut-Konto addiert, mahnen Hautärzte. Um sich zu schützen, ist es wichtig, sich ausreichend mit Sonnenschutzmitteln einzucremen. Manche Menschen meinen, man könne sich statt dem Eincremen auch mit Beta-Carotin-Kapseln vor den schädlichen UV-Strahlen schützen. Doch stimmt das tatsächlich?
Hautkrebs vermeiden
Gesundheitsexperten zufolge sind zu viel UV-Licht und erbliche Veranlagungen die Hauptursachen für die Entstehung von Hautkrebs.
Daher sollte man sich von klein auf vor der Sonne schützen, um das Erkrankungsrisiko zu senken.
Beim Sonnenschutz kommt es auf den Hauttyp an. Je heller die Haut, desto mehr Schutz ist erforderlich.
Zudem sollte man sich am UV-Index orientieren, der auf der Webseite des Bundesamtes für Strahlenschutz abgerufen werden kann.
Auch Beta-Carotin, ein sekundärer Pflanzenstoff, der im Körper zu Vitamin A umgewandelt wird, soll laut Werbeversprechen vor UV-Strahlen schützen. Verbraucherschützer erklären, was an diesen Behauptungen dran ist.
Hohe Mengen Beta-Carotin können Nebenwirkungen haben
Zahlreiche Nahrungsergänzungsmittel mit Beta-Carotin werben mit dem Schutz vor schädlichen UV-Strahlen.
„Doch es ist wissenschaftlich nicht erwiesen, dass Beta-Carotin einen wirksamen Schutz gegen schädliche UV-Strahlen bietet“, erklärt Sonja Pannenbecker, Referentin für Lebensmittel und Ernährung von der Verbraucherzentrale Bremen in einer Mitteilung.
„Kapseln können das Eincremen mit einem Sonnenschutzmittel mit geeignetem Lichtschutzfaktor auf keinen Fall ersetzen,“ so die Expertin.
Laut der Verbraucherzentrale zeigte sich nur bei einer stark erhöhten Aufnahmemenge ein geringer positiver Effekt. Doch hierbei ist zu beachten, dass solch hohe Mengen auch Nebenwirkungen haben können.
„Studien zeigen, dass bei Rauchern, im Zusammenhang mit der Einnahme von Beta-Carotin, ein Anstieg der Lungenkrebsrate sowie erhöhte Risiken bei bestehender Herz-Kreislauf-Problematik auftreten“, erläutert Pannenbecker.
Ob die erhöhte Zufuhr von Beta-Carotin auch für Nichtraucher oder andere mögliche Risikogruppen, wie beispielsweise Menschen mit Asthma, ein Risiko darstellt, ist bislang nicht ausreichend erforscht.
Von zusätzlicher Aufnahme über Nahrungsergänzungsmittel wird abgeraten
Beta-Carotin ist ohnehin schon vielen Lebensmitteln zugesetzt. Der sekundäre Pflanzenstoff wird als Farbstoff oder zur Anreicherung mit Vitamin A zum Beispiel in Getränken, Süßwaren, Milchprodukten und Cerealien verwendet.
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) rät daher von einer zusätzlichen Aufnahme in Form von Nahrungsergänzungsmitteln ab: die empfohlene Zufuhr gilt für alle als sicher gedeckt.
Die Verbraucherzentrale Bremen erklärt abschließend: Die Versorgung mit Beta-Carotin wird auch gut über die Aufnahme von Karotten, Spinat oder Aprikosen gesichert.
Doch das Eincremen mit Sonnenschutzmitteln vor dem Aufenthalt im Freien ersetzen diese Lebensmittel nicht. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Schutz vor Sonnenbrand – Kapseln statt Eincremen?
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.