Ärztin verrät die besten Tipps zur Behandlung von juckenden Stichen
Bei den sommerlichen Temperaturen sitzen viele Menschen gerne in den Abendstunden draußen. Nicht selten zieht man sich dabei einen unbeliebten Mückenstich zu. Manche treibt das Jucken der Stiche regelrecht in den Wahnsinn. Eine häufige Gegenmaßnahme: Kratzen, kratzen, kratzen – manchmal bis es blutet. Doch dies ist das Schlimmste, was man machen kann, warnt eine Expertin. Viel effektiver ist es, den Juckreiz mit einfachen Methoden zu beseitigen, um unnötige Infektionen und Entzündungen zu verhindern.
Die Allgemeinmedizinerin Dr. Summer V. Allen ist Hausärztin in der mehrfach ausgezeichneten Mayo Clinic. Sie verrät die besten Maßnahmen, mit denen sich lästiger Juckreiz nach einem Mückenstich lindern lässt.
Warum juckt ein Mückenstich?
Wenn eine Mücke zusticht, gelangt ihr Speichel in die Stelle des Einstichs. „Der Speichel lagert sich in der Haut ab und verursacht eine Reaktion“, erklärt Dr. Allen. Das Immunsystem wehrt sich gegen die fremden Proteine und schüttet verstärkt Histamin aus. Diese Reaktion ist in erster Linie für den Juckreiz verantwortlich.
Warum mindert Kratzen nur kurzzeitig den Juckreiz?
Eine typische Reaktion auf Juckreiz ist das Kratzen. Dabei entsteht ein Schmerz, der den Juckreiz für einige Zeit überdeckt und so gefühlt eine kurze Linderung verschafft. Langfristig verstärkt man durch das Kratzen jedoch den Juckreiz, da man die Histamine breitflächig über die Einstichstelle hinaus verteilt. Außerdem besteht die Gefahr, dass durch das Kratzen kleine offene Wunden entstehen. „So können sich bakterielle Infektion entwickeln“, warnt die Expertin.
Besser als Kratzen: Juckreiz unterdrücken
Laut Dr. Allen ist deshalb die Unterdrückung des Juckreizes die beste Methode, einem Mückenstich zu Leibe zu rücken. Sie stellt drei Methoden vor, die sich bei der Juckreiz-Unterdrückung bewährt haben.
Methode 1: Zink lindert den Juckreiz
Die Hausärztin rät dazu, Mückenstiche mit Zinksalbe zu behandeln. Zink hat zum einen eine antibakterielle Wirkung und lindert zudem den Juckreiz. Zusätzlicher Tipp für den Urlaub: Im Ausland findet man häufig sogenannte „Calamine lotions“. Das sind zinkhaltige Cremes, die ebenfalls bei Mückenstichen helfen sollen.
Methode 2: Rezeptfreie Hydrocortisoncremes
Medizinische Hautcremes mit Hydrocortison sollen ebenfalls gegen die Beschwerden eines Mückenstichs helfen. Im Juni 2016 testete Öko Test elf rezeptfreie Hydrocortisoncremes. Vier davon schnitten mit der Note „sehr gut“ ab. Zu empfehlen sind laut Öko Test Ebenol® 0,25 % Creme, Fenihydrcort® 0,25 % Creme, Hydro Heumann® Hautcreme 0,5 % und Hydrocortison Hexal® 0,5 % Creme.
Methode 3: Kühlen statt Kratzen
Wer keine Cremes zur Hand hat oder diese nicht verwenden möchte, kann sich mit einem einfachen Trick helfen: Der Juckreiz nimmt deutlich ab, wenn die betreffende Stelle gekühlt wird. Egal ob Eiswürfel, Kühlakku oder eine kalte Flasche Bier – oft ist eine Methode zur Kühlung bei warmen Temperaturen griffbereit. Ähnlich wie Kratzen hilft das Kühlen allerdings nur vorübergehend, jedoch ohne schädliche Nachwirkungen.
Wie sie sich am effektivsten die Mücken vom Leib halten, lesen Sie in dem Artikel: Wirksame Hausmittel gegen Mücken.
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(vb)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Mayo Clinic: How to ease the itch of mosquito bites? (Abruf: 27.06.2019), mayoclinic.org
- Öko Test: 11 Medizinische Hautcremes mit Hydrocortison im Test (Abruf: 27.06.2019), oekotest.de
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.