Aufklärung über Kaiserschnitte: Grüne wollen Initiative für natürliche Geburten
In Deutschland gibt es immer mehr Kaiserschnitt-Geburten. Nur in den wenigsten Fällen ist die Operation medizinisch notwendig. Seit längerem versuchen Gesundheitsexperten unbegründete Ängste vor einer natürlichen Geburt abzubauen. In Thüringen wollen nun die Grünen eine Initiative für natürliche Geburten anstoßen.
Jede dritte Geburt per Kaiserschnitt
Die Frage Kaiserschnitt oder natürliche Geburt wird von immer mehr Frauen zugunsten des operativen Eingriffs entschieden. Fast jedes dritte Kind in Deutschland kommt per Kaiserschnitt zur Welt. Aus medizinischen Gründen ist die OP meist nicht nötig. Seit längerem versuchen Experten, die Ängste vor einer natürlichen Geburt abzubauen. Die Techniker Krankenkasse (TK) hat dazu vor kurzem eine Broschüre herausgegeben, die eine „Gegenüberstellung unterschiedlicher Geburtsmethoden und ihrer Risiken“ bietet. Und in Thüringen wird nun die Politik aktiv.
Initiative für natürliche Geburten
Dort will die Landtagsfraktion der Grünen laut einer Meldung der Nachrichtenagentur dpa eine Initiative für natürliche Geburten anstoßen. Die Gesundheitspolitikerin Babett Pfefferlein erklärte anlässlich einer Podiumsdiskussion zum Thema Schwangerschaft und Geburt in Jena, dass neue Konzepte notwendig seien, um die Rate der Kaiserschnitte in Thüringen weiter zu verringern. Unter anderem müssten Anreize geschaffen werden, um Kliniken zu einer Veränderung der bestehenden Praxis zu bewegen. Dem Statistischem Landesamt zufolge waren im vergangenen Jahr 27,3 Prozent aller Geburten in den Thüringer Krankenhäusern Kaiserschnittentbindungen. 2013 lag der Anteil noch bei 28,1 Prozent. Thüringen liege zwar bei den Geburten per Kaiserschnitt unter dem Bundesdurchschnitt von 31,8 Prozent, doch laut Pfefferlein gebe es keinen Grund zur Verharmlosung. (ad)
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