Flatulenz: Wie Sie bei Blähungen für Linderung sorgen können
Zwar sind Blähungen peinlich, vor allem dann, wenn sie geräuschvoll sind und obendrein auch noch übel riechen. Andererseits sind Flatulenzen aber auch ganz normal. Wie oft und wie stark sie auftreten, hängt unter anderem von der Ernährung ab. Gesundheitsexperten erklären, wie Sie bei Blähungen für Linderung sorgen können.
Blähungen verursachen zahlreiche Beschwerden
Keine Frage: Blähungen sind unangenehm. Bei Betroffenen kommt es nicht nur zu vermehrten „Luftabgängen“ aus dem Darm, sondern meist auch zu krampfartigen Schmerzen und einem Rumoren im Unterbauch. Zudem kommen häufig noch Völlegefühl, Darmgeräusche, Sodbrennen und ständiges Aufstoßen hinzu. Der Bauch fühlt sich oft unangenehm aufgebläht und gespannt an, erklärt die Krankenkasse DAK Gesundheit auf ihrer Webseite. Des Weiteren kommen gelegentlich weitere Verdauungsbeschwerden wie Durchfall, Verstopfung oder Übelkeit hinzu. All diese Symptome führen schließlich zu einem allgemeinen Unwohlsein. Und nicht zuletzt schämen sich die meisten Betroffenen für Blähungen. Doch es gibt einfache Möglichkeiten, die Beschwerden zu lindern oder auch zu verhindern.
Das Essen spielt eine wesentliche Rolle
In den meisten Fällen sind Blähungen völlig harmlos. Sie sind ein Zeichen dafür, dass der Darm arbeitet.
Wie der Berufsverband Deutscher Internisten (BDI) auf der Webseite „Internisten im Netz“ schreibt, entweichen normalerweise acht bis zehn Mal pro Tag Winde aus dem Darm. Ob diese laut oder leise, geruchlos oder nicht geruchlos sind, hängt davon ab, was man gegessen hat.
Laut Dagmar Mainz, Sprecherin des Berufsverbands Niedergelassener Gastroenterologen, können zum Beispiel Rohkost in Form von Obst und Gemüse, Müsli und Milchprodukte Blähungen begünstigen.
Hülsenfrüchte, Kohl, frisches Brot und Zwiebeln gehören ebenfalls zu den Nahrungsmitteln, die einen Blähbauch verursachen.
Und Ursula Hilpert-Mühlig vom Fachverband Deutscher Heilpraktiker zufolge können auch große Mengen kohlensäurehaltiger Getränke für einen gesteigerten Gasgehalt im Darm sorgen.
Weitere Ursachen von Blähungen sind unter anderem zu hastiges Essen, zu viel Stress und zu wenig Bewegung.
In manchen Fällen ist ein Arztbesuch empfehlenswert
Menschen, die immer wieder unter einem aufgeblähten Bauch leiden beziehungsweise sehr oft pupsen müssen, sollten am besten einen Arzt aufsuchen.
Denn Blähungen können viel über Krankheiten aussagen und laut Gesundheitsexperten oftmals sogar auf Krebs hinweisen.
Zudem kann die Flatulenz auch auf eine Unverträglichkeit etwa von Milchzucker oder Fruchtzucker oder eine gestörte Darmflora zurückzuführen sein.
Daher ist es stets empfehlenswert, die Beschwerden abklären lassen. Um der Ursache von starken oder häufigen Blähungen auf den Grund zu gehen, kann der Arzt beispielsweise zu einer Darmspiegelung raten.
Wie Betroffene ihre Beschwerden lindern können
Wenn die Blähungen nicht durch eine Krankheit oder Lebensmittelunverträglichkeit ausgelöst werden, lassen sich die Beschwerden meist schon durch ein paar einfache Maßnahmen lindern.
Ein altbewährtes Hausmittel bei Blähungen ist ein heißer Tee mit Fenchel, Kümmel oder Anis.
Auch eine Wärmflasche oder ein warmes Körnerkissen lösen Krämpfe und beruhigen den Darm.
Des Weiteren hilft Heilerde (in einem Glas Wasser aufgelöst), Giftstoffe aus dem Darm zu transportieren.
Eine Bauchmassage mit Kümmelöl sorgt für angenehme Entspannung.
Ein weiterer Tipp der DAK Gesundheit: Ein Stück Ingwerwurzel zu kauen, entkrampft die Darmmuskulatur und lindert so die Beschwerden.
So entstehen Blähungen erst gar nicht
Noch besser als Blähungen zu lindern, ist ihnen vorzubeugen. Dafür muss man den Grund für die Entstehung kennen.
Bei der Suche nach der Ursache kann ein Ernährungstagebuch helfen, in dem dokumentiert wird, was gegessen wird und wann die Blähungen aufgetreten sind.
Empfindliche Menschen sollten generell vorsichtig mit blähenden Lebensmitteln wie Kohl und Hülsenfrüchten, aber auch mit Rohkost umgehen.
Stark verarbeitete Lebensmittel wie süße Backwaren vom Bäcker oder Fertiggerichte machen der Verdauung ebenfalls zu schaffen und sollten daher, wenn überhaupt, nur sparsam verzehrt werden.
Zudem berichteten Forscher, dass Salz reduzieren dabei hilft, Blähungen zu vermeiden.
Häufig hilft auch schon regelmäßige Bewegung: Ein Spaziergang nach dem Essen regt die Verdauung an und verhindert Gasansammlungen im Darm.
Was noch zu beachten ist
Die DAK Gesundheit hat noch weitere Tipps für ein paar kleine Veränderungen im Alltag, die die Verdauung ganz nebenbei unterstützen:
- Verzichten Sie auf zu enge Hosen oder eng geschnürte Gürtel.
- Nehmen Sie sich Zeit für die Mahlzeiten, schlingen Sie nicht und essen Sie nicht im Gehen.
- Greifen Sie nur zu stillem Mineralwasser und trinken davon am besten zwei bis drei Liter am Tag.
- Verzichten Sie auf Kaugummi, da dadurch vermehrt Luft in den Magen gerät.
- Nicht verkneifen: Wer Blähungen unterdrückt, verschlimmert die Beschwerden nur noch – vor allem im Flugzeug. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Krankenkasse DAK Gesundheit: Blähungen: So sorgen Sie für Linderung, (Abruf: 17.07.2019), DAK Gesundheit
- Berufsverband Deutscher Internisten: Was gegen Blähungen hilft, (Abruf: 17.07.2019), Internisten im Netz
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.