Frau verliert nach Kratzer einer Katze einen Finger und schwebt in Lebensgefahr
In Großbritannien verlor eine Frau einen Finger, nachdem sie sich durch den Kratzer einer Katze eine gefährliche Infektion zugezogen hatte. Die 45-Jährige hatte sogar noch Glück im Unglück. Die Ärzte teilten der Patientin mit, dass sie auch die ganze Hand hätte verlieren oder sogar sterben können.
Glück im Unglück
Medienberichten zufolge wäre eine Frau aus Großbritannien fast gestorben, nachdem sie sich durch den Kratzer einer Katze eine lebensgefährliche Infektion zugezogen hatte. Der 45-Jährigen musste ein Finger amputiert werden. Die behandelnden Ärzte teilten der Patientin mit, dass sie Glück gehabt habe, die Infektion zu überleben.
Kratzer einer streunenden Katze
Wie die britische Zeitung „Metro“ berichtet, wäre eine zweifache Mutter aus Glasgow beinahe gestorben, weil sie einen toxischen Schock entwickelt hatte, der auf eine Infektion mit MRSA (Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus) und A-Streptokokken zurückzuführen war.
Infiziert hatte sich die Frau offenbar durch den Kratzer einer streunenden Katze.
Moira Brady hat einen Finger von ihrer linken Hand verloren und sagte, die Tortur habe ihr Leben „ruiniert“ – aber die Ärzte sagten ihr, sie habe Glück, am Leben zu sein.
Ihre Nieren waren kurz vor dem Versagen, da sich die Infektion bereits im ganzen Körper ausgebreitet hatte.
Laut einem Bericht der schottischen Zeitung „Daily Record“ erklärte der operierende Chirurg, wenn die Patientin nicht eine Woche nach dem Kratzer Hilfe gesucht hätte, wäre die Infektion wahrscheinlich tödlich verlaufen.
Weitere Operationen nötig
Frau Brady verbrachte einen Monat im Glasgow Royal Infirmary, wo sie sich zwei Hauttransplantationen am Arm unterziehen musste.
Den Angaben zufolge wird sie in Zukunft noch weitere Operationen benötigen.
Die 45-Jährige erklärte, sie sei von einer – möglicherweise wilden – Katze gekratzt worden, die mit einer anderen Katze auf einem Trampolin in ihrem Garten kämpfte.
Zunächst dachte sie sich nichts dabei, doch Tage später schwoll ihre Hand an und einer ihrer Finger wurde blau.
Als sie ins Krankenhaus kam, wurde sie gefragt, ob sie in der Nähe von Tieren gewesen sei.
Laut den Zeitungsberichten war die Patienten mit MRSA und A-Streptokokken infiziert.
Infektion kann das Leben gefährden
Streptokokken sind Bakterien, die in der Regel durch Tröpfchen oder Berührungen eines Infizierten in den Körper gelangen.
Je nach Erreger lösen sie beispielsweise eine Entzündung der Mandeln und des Gaumens aus, können aber sogar das Herz und die Lunge entzünden. Dann kann eine Streptokokken-Infektion bisweilen auch das Leben gefährden.
Ansteckung auch über Tiere
MRSA (Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus) sind Bakterien, die auf der Haut und den Schleimhäuten von vielen gesunden Menschen vorkommen.
Sie können von Mensch zu Mensch, über verunreinigte Gegenstände oder auch durch Tiere übertragen werden.
„Für gesunde Menschen ist das Risiko einer Infektion gering, auch wenn die Haut oder die Schleimhäute bereits mit MRSA besiedelt sind“, erklärt die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) auf ihrem Portal „infektionsschutz.de“.
„Besonders bei abwehrgeschwächten, älteren Patienten und Säuglingen kann eine MRSA-Infektion schwer verlaufen“, so die Experten.
Berichte über Todesfälle
Bei Moira Brady hatten die Infektionen zur Folge, dass sie einen Finger verlor. „Die Ärzte mussten mir zunächst den halben und dann den Rest des Fingers abnehmen“, erklärte die 45-Jährige.
„Sie sagten, ich hätte sterben oder meine ganze Hand verlieren können.“
Der Patientin zufolge sagte der behandelnde Chirurg, sie „hätte sehr viel Glück gehabt.“ Sie selbst sagte aber, der Vorfall habe ihr „Leben ruiniert“.
Zudem wies sie darauf hin, dass ihr viele Leute nicht glaubten, dass dies alles wegen dem Kratzer einer Katze passiert sei.
Es ist aber gar nicht mal so selten, dass durch solche Verletzungen schwerste Erkrankungen – teilweise mit Todesfolge – ausgelöst werden.
So wurde erst vor wenigen Monaten über eine Frau berichtet, die nach dem Streicheln einer Katze monatelang im Rollstuhl verbringen musste, weil sie sich dabei mit dem Bakterium Campylobacter infiziert hatte.
Zudem gab es Meldungen über Todesfälle: Etwa der eines britischen Staatsbürgers, der sich im Urlaub in Marokko durch einen Katzenbiss mit Tollwut angesteckt hatte und die Infektion nicht überlebte.
Und auch in Japan ist eine Frau an einer Infektion durch einen Katzenbiss verstorben. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Daily Record: Glasgow mum loses a finger and almost DIES after being being scratched by a cat, (Abruf: 22.07.2019), Daily Record
- Metro: Mum almost dies after being scratched by stray cat, (Abruf: 22.07.2019), Metro
- Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA): MRSA, (Abruf: 22.07.2019), infektionsschutz.de
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.