Vitamine, Ballaststoffe, sekundäre Pflanzenstoffe: Das macht Tomaten so gesund
Tomaten sind wahre gesundheitliche Multitalente. In ihnen stecken nicht nur wichtige Vitamine und Mineralstoffe, sondern auch Ballaststoffe, sekundäre Pflanzenstoffe sowie Lykopin. Zudem ist das Fruchtgemüse arm an Kalorien.
Tomaten haben’s in sich
Tomaten sind bei einem Großteil der Deutschen äußerst beliebt. Das Fruchtgemüse besteht zu 94 Prozent aus Wasser und liefert nur 17 kcal je 100 g. Außerdem enthalten Tomaten Vitamin C, Kalium und Ballaststoffe. Dazu kommen wichtige sekundäre Pflanzenstoffe, die dazu beitragen, das Risiko bestimmter Krebserkrankungen zu mindern, vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu schützen und die Abwehrkräfte zu stärken, erklärt das Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) auf seiner Webseite.
Verschiedene Sorten
Tomaten sind vor allem auf Geschmack gezüchtet. Dieser hängt vom Zuckergehalt und den Fruchtsäuren ab. Die kleinen Kirschtomaten schmecken besonders süß, die großen Fleischtomaten enthalten weniger Fruchtsäure und eignen sich für Salate und als Gemüse.
Die häufigsten, weil ertragreichsten, Sorten sind Stabtomaten. Dazu gehören zum Beispiel die gelbe „Goldene Königin“, „Harzfeuer“ oder „Matina“. Fleischtomaten tragen große Früchte mit fünf oder sogar mehr Kammern. Die Ochsenherztomaten sind stark gerippt, einige auch glatt, alle aber grob herzförmig. Ochsenherz heißen sie vermutlich, weil die großen Exemplare ein halbes Kilogramm wiegen können.
Kirschtomaten sind meist rot, manche Sorten aber auch orangegelb, andere schwärzlichrot, länglich wie Kornellkirschen oder rund wie Tischtennisbälle. Buschtomaten sind meist klein genug für die Terrasse oder den Balkon. Sie passen in Kästen, Töpfe oder Kübel. Flaschentomaten sind meist eiförmig, schmecken oft intensiv, lassen sich gut schneiden, sind fest und wasserarm.
Antioxidative und antikanzerogene Eigenschaften
Tomaten verdanken ihre Färbung einer Gruppe von sekundären Pflanzenstoffen, den sogenannten Carotinoiden. Das Farbspektrum dieser Stoffe erstreckt sich von gelb bis rot.
Der bekannteste Vertreter der Carotinoide ist beta-Carotin (Provitamin A), welches der Körper in Vitamin A umwandeln kann.
Mengenmäßig dominiert jedoch das Lykopin in der Tomate. Es macht etwa 90 Prozent des gesamten Carotinoidgehalts aus – das hängt natürlich von der Färbung des Fruchtgemüses ab. Vor allem in der Schale finden sich hohe Gehalte, weshalb diese möglichst mitverwendet werden sollte.
Zahlreiche wissenschaftliche Veröffentlichungen und Studien weisen darauf hin, dass Lykopin mehrere gesundheitsfördernde Effekte ausübt:
- Antioxidative Eigenschaft
Wie auch einige andere Carotinoide ist Lykopin wirksam beim Abbau aggressiver Sauerstoffverbindungen. Laut dem BZfE kann Lykopin auf diese Weise dazu beitragen, das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Arteriosklerose zu verringern. - Antikanzerogene Eigenschaft
Den Experten zufolge unterdrückt Lykopin in der frühen Phase der Krebsentstehung die Umwandlung vorgeschädigter Zellen zu Krebszellen. Es kann damit möglicherweise der Entstehung bestimmter Krebsarten vorbeugen. Solche Zusammenhänge wurden für Prostata-, Lungen- sowie Magenkrebs beobachtet. Auch Tumore der Speiseröhre, des Darms, der Brust und des Gebärmutterhalses traten bei Patienten mit höherem Lykopinspiegel im Blut vergleichsweise seltener auf.
Nahrungsergänzungsmittel ohne Effekt
Letztlich ist die Entstehung von Krebs aber ein sehr komplexes Geschehen, bei dem zahlreiche Faktoren eine Rolle spielen.
Daher lässt sich trotz der gesundheitsfördernden Wirkungen von Lykopin nicht der Rückschluss ziehen, dass eine hohe Zufuhr von Lykopin eine Krebserkrankung verhindern kann.
Gleichzeitig liefern Studien zahlreiche Hinweise darauf, dass ein Zusammenhang zwischen dem Auftreten von Krebs- und Gefäßerkrankungen und der Carotinoidaufnahme durch den Verzehr von Obst und Gemüse besteht, nicht aber mit der isolierten Aufnahme von Carotionoiden aus Präparaten.
Darauf weist auch die Verbraucherzentrale hin: „Die Einnahme von isoliertem Lykopin, wie es in Nahrungsergänzungsmitteln zu finden ist“, zeigte, anders als Tomatenprodukte, „keinen Effekt“, schreiben die Verbraucherschützer.
Lykopin ist hitzestabil
Dem BZfE zufolge liefern in Deutschland frische Tomaten, Tomatenmark, -soßen, -saft und -suppen 85 Prozent des zugeführten Lykopins.
Weil Lykopin hitzestabil ist, bleibt ein Großteil davon auch beim Kochen und bei der schonenden Verarbeitung erhalten.
Den Angaben zufolge kann Lykopin sogar aus erhitzten Tomaten besser aufgenommen werden als aus rohen Früchten. Daher ist Abwechslung auf dem Speiseplan auch bei Tomaten besonders empfehlenswert.
Die Verbraucherzentrale hat dazu einen Tipp: „Wenn Sie Lykopin zu sich nehmen möchten, dann am besten in Form von Tomatenmark (1 Esslöffel pro Tag). Grundsätzlich sind aber alle erhitzten tomatenhaltige Produkte gute Lykopinquellen.“ (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Bundeszentrum für Ernährung (BZfE): Tomaten: Gesund essen, , Bundeszentrum für Ernährung (BZfE)
- Verbraucherzentrale: Lykopin - das "Tomaten-Vitamin"?, (Abruf: 29.07.2019), Verbraucherzentrale
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.