Mangelnde Pflege kann zu schmerzhaften Verletzungen führen
Jeder Mensch hat normalerweise Hornhaut unter den Füßen – der eine mehr, der andere weniger. Diese bildet einen ganz natürlichen Schutz der Haut vor Druck und Reibung von außen. Doch werden die Füße nicht entsprechend gepflegt, kann diese Funktion verloren gehen und die Hornhaut stattdessen sogar zu gesundheitlichen Problemen führen.
Hornhaut fungiert als Schutzschild gegen äußere Einflüsse
Hornhaut ist eigentlich etwas ganz Normales, denn sie stellt als äußerste Schicht unserer Haut (Stratum corneum) eine Art „Schutzschild“ gegen äußere Einflüsse dar. Normalerweise ist diese Schicht relativ dünn. Doch werden z.B. die Fersen an den Füßen mechanisch gereizt, verstärkt sich die Hornhaut, um die betroffenen Stellen vor Druck und Reibung zu schützen. Ein sinnvoller Vorgang, der jedoch auch negative Folgen haben kann. Je dicker die Hornhaut ist, um so unflexibler wird sie. Bleibt die entsprechende Pflege der Füße aus, können sich daher schmerzhafte Schwielen oder Hühneraugen bilden, erklärt Sebastian Tröger vom Zentralverband der Podologen und Fußpfleger Deutschlands im Gespräch mit der Nachrichtenagentur „dpa“.
Nur der ausgebildete Podologe darf heilkundliche Tätigkeiten ausüben
„Ist der Feuchtigkeitsgehalt der Hornhaut zu gering, kann sie tief einreißen”, warnt der medizinische Fußpfleger weiter. Durch die Risse könnten im Ernstfall Bakterien, Viren und Pilze eindringen und eine Infektion hervorrufen. Um Verletzungen zu vermeiden, sollten die Füße daher täglich mit harnstoffhaltigen Pflegeprodukten eingecremt werden, empfiehlt Sebastian Tröger. Zur Entfernung überschüssiger Hornhaut biete sich ein Bimsstein oder eine spezielle Feile an, wobei eine Eigenbehandlung nur in leichteren Fällen wirksam sei. „Bei starken Verhornungen kommt man damit eher nicht zurande“, so Tröger weiter.
Um Hühneraugen oder eingerissene Hornhaut fachmännisch behandeln zu lassen, sei dem Experten nach der „medizinische Fußpfleger“ bzw. „Podologe“ die richtige Adresse. Hier gelte es allerdings genau hinzuschauen: Denn der geschützte Beruf des Podologen ist leicht zu verwechseln mit der Tätigkeitsbezeichnung „medizinische Fußpflege“. Bei dieser handele es sich jedoch eher um eine Pediküre, bei der eine heilkundliche Tätigkeit ausgeschlossen ist und daher z.B. keinesfalls an entzündlichen Stellen gearbeitet werden darf.
Zitrone und Ringelblumensalbe helfen auf natürliche Weise
Hilfreich beim Hornhaut entfernen können zudem verschiedene Hausmittel wie z.B das Eincremen mit Hirschtalgsalbe oder Ringelblumensalbe sein. Auch das Auflegen von Zitronenscheiben kann helfen, dicke Hornhaut leichter loszuwerden. Bewährt haben sich auch Fußbäder. Hier sollte jedoch beachtet werden, dass die Temperatur des Wassers nicht zu heiß ist und nicht länger als fünfundzwanzig Minuten gebadet wird. Als Zusätze eignen sich z.B. Meersalz, Obstessig, Teebaumöl oder Calcium fluoratum aus dem Bereich der Schüssler-Salze.
Bei Diabetes ist die Eigenbehandlung an den Füßen tabu
Besondere Vorsicht sollten dem Experten nach an Diabetes erkrankte Menschen walten lassen und die Fußpflege daher unbedingt einem Fachmann überlassen. Denn durch die verminderte Durchblutung oder geschädigte Nerven sind Schmerzen in den Füßen meist nicht mehr wahrnehmbar. Betroffene bemerken Verletzungen dementsprechend oft erst zu spät, wodurch es schnell zu Entzündungen und Infektionen kommen kann. (nr)
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Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.