Studie untersucht an 5,5 Millionen Personen Zusammenhang zwischen Größe und Krebsrisiko
Eine aktuelle schwedische Studie ergab, dass größere Personen ein erhöhtes Krebsrisiko haben. Zu diesem Zweck wurden 5,5 Millionen Frauen und Männer untersucht. Die Studie zeigte, dass Größe und das Risiko an Krebs zu erkranken zusammenhängen. Das Ziel der Studie war es, herauszufinden, ob eine Verbindung zwischen der Größe einer Person und Krebs im Allgemeinen besteht. Dabei wurde insbesondere auch auf ein erhöhtes Risiko von Brustkrebs und Melanomen geachtet, so Forscher von der Europäischen Gesellschaft für Pädiatrische Endokrinologie.
Die Ergebnisse der Studie belegen, dass große, voll ausgewachsene Menschen ein erhöhtes Krebsrisiko haben. Jede zehn Zentimeter zusätzliche Körpergröße erhöhen das Risiko einer Krebserkrankung bei Frauen um 18 Prozent, bei Männern steigt die Wahrscheinlichkeit um elf Prozent.
Die Studie ergab unter anderem, große Frauen haben ein um zwanzig Prozent erhöhtes Brustkrebsrisiko. Laut Forschern vom Karolinska Institut in Stockholm steigt die Wahrscheinlichkeit Melanome zu entwickeln bei Frauen und Männern um 30 Prozent für zehn zusätzliche Zentimeter Körpergröße.
Studie erfasst Daten aus über 50 Jahren zu Krebserkrankungen und Größe der Erkrankten
Für die Studie wurden 5,5 Millionen Männer und Frauen über einen langen Zeitraum untersucht. Alle Teilnehmer der Studie wurden zwischen 1938 und 1991 geboren. Die Körpergröße der Probanden reichte dabei von 100 Zentimeter bis 225 Zentimeter. Alle Teilnehmer wurden ab ihrem zwanzigsten Lebensjahr untersucht und begleitet. Die Datenerhebung ging bis zum Ende des Jahres 2011.
Die Größen der Erwachsenen wurden dem schwedischen Geburts- und Einberufungsregister entnommen. Zusätzlich wurde das Passregister mit einbezogen. Die Krebsdaten wurden dem schwedischen Krebsregister entnommen. Die Europäische Gesellschaft für Pädiatrische Endokrinologie untersuchte und sammelte über 50 Jahre die Daten der Probanden.
Ursachen für Krebs multifaktoriell
Die Körpergröße ist nicht die Ursache von Krebserkrankungen. Trotzdem wird angenommen, dass sie mit anderen Faktoren bei der Entstehung von Krebs zusammenhängt. Die Ergebnisse der Studie könnten helfen, Risikofaktoren zu erkennen und dann dazu beitragen, neue Therapien zu entwickeln. Dr. Emelie Benyi, Leiterin der Studie, fügte hinzu, dass die Ursachen für Krebs multifaktoriell sind. Es ist sehr schwer vorherzusagen, welche Auswirkungen die Studie auf weitere Forschung zum Thema Krebsrisiko hat.
Wie ist es möglich, das Krebsrisiko zu reduzieren?
Die Studien zeigen nur, dass ein Zusammenhang besteht zwischen Größe und Krebsrisiko. Die Untersuchung berücksichtige aber viele andere Risikofaktoren nicht, erklärten die Experten. Große Menschen sollten nicht beunruhigt sein. Um das Krebsrisiko zu senken, ist es wichtig auf eine gesunde Ernährung zu achten. Außerdem sollte der Alkoholkonsum reduziert und nicht geraucht werden.
Mehr Körperzellen bedeuten ein erhöhtes Krebsrisiko
Prof. Dorothy Bennett von der St. George University of London sagte gegenüber „BBC News“, dass es sehr plausibel sei, wenn das Risiko von Krebs mit der Anzahl an Zellen in einem Körper zusammenhängt. Krebs entsteht durch Mutation normaler Zellen. Größere Menschen bestehen aus mehr Zellen, fügte die Forscherin hinzu. So steige zum Beispiel das Risiko an Hautkrebs zu erkranken mit einer größeren Oberfläche der Haut. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.