Mutter warnt nach Herpesinfektion ihrer Tochter vor Küssen
Ein zehn Monate altes Mädchen aus Großbritannien konnte nach einer Herpesinfektion kaum noch essen und trinken. Die Schmerzen der Kleinen waren so groß, dass ihre Mutter eine Spritze benutzte, um dem Baby Wasser zu geben. Infiziert hat sich das Mädchen wohl über einen Kuss.
Zehn Monate altes Baby mit Herpes infiziert
Die kleine Lily Taylor aus Sunderland war gerade zehn Monate alt, als sie sich mit dem ansteckenden Herpesvirus infizierte. Ihre Mutter Katie ist sich zwar nicht sicher, wie sich ihr Baby angesteckt hat, sie geht aber davon aus, dass es durch ein Familienmitglied, das ihre Tochter geküsst hat, passierte. Nun warnt die junge Frau andere Eltern vor der gefährlichen Infektion.
Heilung dauerte mehrere Wochen
Laut einem Bericht der englischen Zeitung „Mirror“ hatte die Mutter zunächst einen einzelnen roten Fleck am Kinn ihrer Tochter bemerkt.
Als sie einen Arzt fragte, wurde ihr mitgeteilt, dass sie den Fleck im Auge behalten solle. Doch schon zwei Tage später erschienen weitere Flecken, die dem Baby starke Schmerzen bereiteten.
Die Mutter brachte die Kleine daraufhin ins Krankenhaus, wo die Ärzte schnell erkannten, dass es sich um Herpes handelte.
Es dauerte vier Wochen, bis Lilys Mund pünktlich zu ihrem ersten Geburtstag im Juni letzten Jahres wieder geheilt war.
Während dieser Zeit musste die Kleine starke Schmerzen aushalten. Ihre Mutter erzählt jetzt ihre Geschichte, um das Bewusstsein für Herpes zu schärfen und um zu verhindern, dass Menschen das Gesicht ihrer Kinder küssen.
Zwei von drei Menschen mit Herpesviren infiziert
Gesundheitsexperten zufolge sind zwei von drei Menschen mit Herpesviren infiziert, der Großteil merkt es nicht einmal.
Die Viren werden häufig erst durch bestimmte Einflüsse wie Stress oder starke Sonneneinstrahlung aktiv und führen dann unter anderem zu Fieberbläschen an Lippen und Mundschleimhaut.
Bei manchen Menschen ist dann besondere Vorsicht geboten. Erwachsene mit Lippenherpes sollten beim Kontakt mit kleinen Kindern sehr vorsichtig sein. Denn schon ein Kuss von ihnen kann für Babys tödlich enden, wie ein älterer Fall aus den USA zeigte.
Mutter dachte, Beschwerden könnten mit dem Zahnen zusammenhängen
Auch für Lily aus England wurde das Virus gefährlich. „Wenn sie ein bisschen jünger gewesen wäre, hätte es sie umbringen können – sie war so krank und es war herzzerreißend anzusehen“, sagte ihre Mutter.
Die ehemalige Gesundheits- und Pflegekraft erklärte, wie alles begann. Zuerst dachte sie, der rote Fleck am Kinn ihrer Tochter könnte mit dem Zahnen zusammenhängen.
Doch als es am zweiten Tag schlimmer aussah, suchte sie erneut einen Arzt auf, der ein beruhigendes Gel für das Zahnfleisch empfahl, und sagte, es sei eine Virusinfektion.
„Am dritten Tag wachte Lily mit vielen Flecken im und um den Mund auf. Es ging ihr so schlecht, dass ich direkt ins Krankenhaus ging und erfuhr, dass es Herpes war“, so Frau Taylor.
Baby konnte vor Schmerzen kaum essen
„Ich konnte es nicht glauben, ich habe Lily immer in Watte gepackt, da ich ein Baby vor ihr verloren habe und nicht wollte, dass sie sich jemals etwas Schädliches zuzieht.“
Die Mutter ist sich zwar nicht sicher, wie sich ihre Tochter infizierte, doch: „Sie war am Wochenende zuvor mit der Familie verreist und ich weiß, dass einige Mitglieder an Fieberbläschen leiden.“
Ihr sei auch klar, dass das Virus auch schon da ist, bevor sich Fieberbläschen zeigen, weshalb die Person, die sie geküsst hat, es wahrscheinlich erst einige Tage später bemerkt hat.
„Es dauerte einen Monat, bis ihre Haut wieder in Ordnung war und obwohl es nicht meine Schuld war, schämte ich mich in der Öffentlichkeit, da mich die Leute so ansahen, als hätte ich sie vernachlässigt“, sagte die junge Frau.
„Sie aß kaum, weil es zu schmerzhaft war und ich musste eine Spritze benutzen, um ihr Wasser zu geben. Es war schrecklich, zu sehen, wie sie an den Schmerzen litt.“
Bei Herpes keine Kinder küssen
„Sie wird für den Rest ihres Lebens anfällig für Fieberbläschen sein.“
Die Mutter appelliert nun an Menschen, die an Herpes leiden, Kinder nicht zu küssen, um dies in Zukunft zu verhindern.
„Es ist schwer festzustellen, wer es getan hat, aber ich passe jetzt gut auf, wer sie küsst, da ich es hassen würde, wenn dies noch einmal passiert.“ (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Mirror: Baby girl left unable to eat or drink after getting 'kiss of death' herpes virus, (Abruf: 12.08.2019), Mirror
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.