Höheres Risiko für Krebs durch Schlafprobleme?
Schlafapnoe scheint ein wichtiger Risikofaktor für die Entstehung von Krebs zu sein oder beide Erkrankungen haben zumindest gemeinsame Risikofaktoren wie beispielsweise Übergewicht. Besonders stark betroffen von dem erhöhten Risiko sind Frauen.
Bei der aktuellen Untersuchung der University of Gothenburg wurde festgestellt, dass Schlafapnoe ein Risikofaktor für die Entstehung von Krebs zu sein scheint. Die Ergebnisse der Studie wurden in dem englischsprachigen Fachblatt „European Respiratory Journal“ publiziert.
Wie stehen Krebs und Schlafapnoe im Zusammenhang?
Schlafapnoe scheint das Risiko für Krebs zu erhöhen oder beide Erkrankungen haben zumindest gemeinsame Risikofaktoren, berichten die Forschenden. Es sei allerdings weniger wahrscheinlich, dass Krebs zu Schlafapnoe führt. Laut den Forschenden war fortgeschrittenes Alter mit einem erhöhten Krebsrisiko verbunden, aber die Anpassung der Daten für Alter, Geschlecht, Body-Mass-Index (BMI), Rauchen und Alkoholkonsum habe dennoch einen möglichen Zusammenhang zwischen intermittierender Hypoxie nachts und einer höheren Krebsprävalenz ergeben.
Zwei bis dreifach so hohes Krebsrisiko bei Frauen
Die festgestellte Verbindung zischen Schlafapnoe und Krebs betraf hauptsächlich Frauen und war bei Männern schwächer. Die Ergebnisse deuten auf ein um das Zwei- bis Dreifache erhöhtes Krebsrisiko bei Frauen mit ausgeprägter Schlafapnoe hin, erklärt die Forschungsgruppe weiter.
Welche Auswirkungen hat Schlafapnoe?
Schlafapnoe wird mit Schnarchen, Tagesmüdigkeit und einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Verbindung gebracht, insbesondere bei Männern. Die Ergebnisse der aktuellen Untersuchung deuten nun allerdings darauf hin, dass Schlafapnoe möglicherweise auch mit einem erhöhten Krebsrisiko verbunden ist – insbesondere für Frauen, erklären die Forschenden.
Hautkrebs durch Schlafapnoe?
Vor allem der Zusammenhang mit einer bestimmten Form von Krebs – dem malignen Melanom, besser bekannt als schwarzer Hautkrebs – stand im Mittelpunkt der Untersuchung. Es könnte eine kombinierte Wirkung von weiblichen Geschlechtshormonen und Stressaktivierung geben, die durch nächtliche Ereignisse wie Schlafapnoe hervorgerufen wird, und die dann die Entstehung von Hautkrebs bei Frauen auslöst, so die Vermutung des Forschungsteams. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Athanasia Pataka, Maria R. Bonsignore, Silke Ryan, Renata L. Riha, Jean-Louis Pepin et al.: Cancer prevalence is increased in females with sleep apnoea: data from the ESADA study, in European Respiratory Journal (Abfrage: 19.08.2019), European Respiratory Journal
Wichtiger Hinweis:
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