Risikofaktoren der COPD untersucht – Frauen mit besonderem Erkrankungsrisiko
Die Chronisch-obstruktive Lungenkrankheit (COPD) ist allgemein als Raucherhusten bekannt, doch können auch Nichtraucher erkranken. Heftiger Husten am Morgen mit starkem Auswurf sowie vermehrte Atemnot sind mögliche Hinweise auf die Erkrankung. Kanadische Wissenschaftler haben nun in dem Fachmagazin „Thorax“ eine Studie veröffentlicht, die untersucht, welche Risikofaktoren bei der COPD neben dem Tabakkonsum eine Rolle spielen. Insbesondere Frauen scheinen hier bei bestimmten Einflüssen verstärkt gefährdet.
Das Forscherteam um Wan C. Tan von der University of British Columbia in Vancouver berichtet, dass bisher nur wenige Daten zu den Risikofaktoren für eine COPD bei Nichtrauchern vorlagen. In ihrer Studie analysierten sie daher anhand der Daten von 5.176 Personen im Alter ab 40 Jahren aus der bevölkerungsbasierten kanadischen Kohortenstudie, welche Faktoren im Zusammenhang mit einem erhöhten Erkrankungsrisiko stehen und welche Unterschiede bei den Nichtrauchern und Rauchern vorliegen.
Fast ein Drittel der COPD-Patienten sind Nichtraucher
Die Wissenschaftler beobachteten bei den Nichtrauchern (lebenslange Exposition von weniger als 1/20 Packungsjahr) eine Prävalenz für die Entwicklung einer COPD von 6,4 Prozent. Die Raucher erkrankten indes mehr als doppelt so häufig an der Chronisch-obstruktiven Lungenkrankheit. Dennoch bleibt festzuhalten, dass 27 Prozent der COPD-Patienten Nichtraucher waren. Generell sei ein höheres Erkrankungsrisiko bei Vorerkrankungen an Asthma, niedrigem Bildungsstand und mit steigendem Alter festzustellen gewesen – unabhängig davon, ob die Patienten Nichtraucher oder Raucher waren, berichten die Forscher.
Weitere Risikofaktoren der COPD
Unter den Nichtraucher ließen sich allerdings darüber hinaus weitere Risikofaktoren für eine COPD bestimmen. So seien hier längere Krankenhausaufenthalte wegen Erkrankungen der Atemwege in der Kindheit mit einem erhöhten COPD-Erkrankungsrisiko im späteren Lebensverlauf einhergegangen. Zudem hatte der Kontakt mit Passivrauch bei Frauen eine deutliche Erhöhung des Erkrankungsrisikos zur Folge, während Männer hier keine entsprechende Gefährdung aufwiesen. Ebenso bedingten die Belastungen durch das Heizen mit Biomasse wie Kohle oder Holz, bei dem viel Feinstaub freigesetzt wird, ausschließlich bei Frauen ein erhöhtes Erkrankungsrisiko.
Die aktuelle Datenanalyse bestätigt die Verbreitung der COPD unter Nichtrauchern und definiert darüber hinaus gemeinsame sowie geschlechtsspezifische Risikofaktoren für die COPD, so das Fazit der Wissenschaftler. Auch habe sich gezeigt, dass bei COPD-Patienten, die Nichtraucher sind, deutlich seltener sogenannte Emphyseme auftreten und gegebenenfalls könne eine gezielte Anpassung der Therapie hier sinnvoll sein, berichtet das kanadische Forscherteam. (fp)
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