Unter der Federführung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V. (DGHNO KHC) wurde die interdisziplinäre Leitlinie zur Therapie entzündlicher Erkrankungen der Gaumenmandeln überarbeitet und veröffentlicht. Darin finden sich Empfehlungen und Statements zur zielgerichteten Diagnostik und Behandlung entzündeter Gaumenmandeln.
Die Bedeutung der Leitlinie lässt sich daran erkennen, dass in Deutschland pro Jahr über 100.000 Mal die Diagnose einer akuten oder chronischen Mandelentzündung gestellt wird und über 100.000 Mandeloperationen jährlich vorgenommen werden.
Die Leitlinie ersetzt die bisherigen Empfehlungen zur operativen Mandelentfernung. Die Experten raten von unnötigen Blut- und Urinuntersuchungen ab. Hierzu zählt insbesondere die Bestimmung des Antistreptolysin-Titers (ASL-Titer), der sich in diesem Zusammenhang als bedeutungslos erwiesen hat.
Auch Antibiotikagaben empfehlen die Experten inzwischen nur noch unter klar definierten Voraussetzungen nach einem speziellen Bewertungssystem. Zudem positioniert sich die nationale Leitlinie erstmals zum Nutzen der ungefährlicheren Teilentfernung der Mandeln (Tonsillotomie). Die neuen Leitlinien zur Behandlung von Mandelentzündungen finden Sie hier. (pm)
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