Zahl der weltweit hungernden Menschen deutlich zurückgegangen
Seit Beginn des neuen Jahrtausends hat sich die Zahl der weltweit hungernden Menschen deutlich reduziert. Trotz der Verbesserung der Situation ist es viel zu früh für eine Entwarnung. In rund einem Viertel aller Länder ist die Lage Experten zufolge noch immer ernst.
Anteil der Unterernährten gesunken
In den ersten 15 Jahren dieses Jahrtausends hat sich die Zahl der weltweit hungernden Menschen deutlich verringert. Wie es im es Bericht des Internationalen Forschungsinstituts für Ernährungs- und Entwicklungspolitik, dem „Welthunger-Index 2015“ (WHI), heißt, liege die Zahl mit 795 Millionen unterernährten Menschen aber immer noch unerträglich hoch. Seit dem Jahr 2000 ist der Anteil der Unterernährten an der Weltbevölkerung demnach von 18,5 Prozent auf 13,1 Prozent gesunken. Die Hungersituation weltweit bleibt „ernst“.
Wachstumsverzögerungen bei Kindern
In dem aktuellen Bericht wurde der früher verwendete Indikator „Untergewicht bei Kindern“ durch die Komponenten „Wachstumsverzögerung bei Kindern“ und „Auszehrung bei Kindern“ ersetzt. Unter- beziehungsweise Mangelernährung bei Kindern fordert Millionen Tote jährlich, wie Studien zeigten. Dem aktuellen Index zufolge gingen die auf Hunger zurückzuführenden Wachstumsverzögerungen bei Kindern von 37,5 auf 28,2 Prozent zurück. Der Sterblichkeitsrate bei Kindern unter fünf Jahren sank demnach von 8,2 auf 4,9 Prozent. Seit Beginn des 21. Jahrhunderts starben 600.000 Menschen bei Hungersnöten. Diese Zahl sei „nach wie vor beunruhigend, aber historisch gemessen niedrig“. Unter anderem „die Einführung internationaler Menschenrechtsstandards und die fortschreitende Globalisierung sind einige der Schlüsselfaktoren, die Hungersnöten ein für alle Mal ein Ende setzen könnten“, heißt es in dem Bericht.
Ernst Lage in jedem vierten Land
Insbesondere in Südamerika, Asien und Osteuropa hat sich die Situation der Langzeitstudie zufolge deutlich verbessert. Doch in 52 Ländern und somit in rund jedem vierten Land der Welt ist die Lage weiterhin „ernst“ oder „sehr ernst“. Vor allem der afrikanische Kontinent ist weiterhin von Hungersnöten betroffen. Am schlimmsten ist die Situation den Angaben zufolge im Tschad, in Sambia und in der Zentralafrikanischen Republik. Insgesamt 17 Länder weltweit konnten im Vergleich zum Jahr 2000 ihre Lage um 50 Prozent oder mehr verbessern. Die zehn Nationen, in denen die größten Rückgänge des Hungers erreicht wurden, sind laut „zeit.de“ Aserbaidschan, Bosnien und Herzegowina, Brasilien, Kirgisistan, Kroatien, Lettland, die Mongolei, Peru, die Ukraine und Venezuela. Über manche Länder konnten die Experten aufgrund fehlender Daten nichts sagen. Darunter Burundi, die Demokratische Republik Kongo, Eritrea, die Komoren, Somalia, Sudan und Südsudan. Also Länder, in denen von verbreiteter Unterernährung ausgegangen werden kann. (ad)
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