Hoher Konsum von Milchprodukten ist mit erhöhtem Risiko für Prostatakrebs verbunden
Prostatakrebs ist eine der häufigsten Krebsarten bei Männern. Zwar ist noch immer nicht eindeutig geklärt, wodurch dieser Krebs ausgelöst wird, doch es wurden bereits einige Risikofaktoren identifiziert. Forschende aus den USA haben nun weitere Erkenntnisse dazu gewonnen. Sie stellten einen Zusammenhang zwischen dem hohem Konsum von Milchprodukten und einem erhöhten Risiko für Prostatakrebs fest.
Laut der Mayo Clinic (USA) ist Prostatakrebs eine der häufigsten Krebsarten bei Männern. Den Experten zufolge ist nicht genau klar, was diesen Krebs verursacht. Bekannt ist jedoch, dass bestimmte Faktoren das Risiko für Prostatakrebs erhöhen können: So steigt die Gefahr unter anderem mit zunehmendem Alter, bei familiärer Vorgeschichte oder Fettleibigkeit. Und auch ein hoher Konsum von Milchprodukten wie Milch und Käse scheint mit einem erhöhten Risiko für Prostatakrebs verbunden zu sein. Dies geht aus Untersuchungen hervor, die im „Journal of the American Osteopathic Association“ veröffentlicht wurden.
Hauptquelle für Kalzium
Laut einer Mitteilung der American Osteopathic Association stellten Forschende fest, dass frühere Studien gezeigt haben, dass in westlichen Ländern, in denen Milchprodukte die Hauptquelle für Kalzium sind, die Rate an Prostatakrebs hoch ist. Umgekehrt gibt es in asiatischen Ländern, in denen die Aufnahme von Milchprodukten niedrig ist, geringere Raten von Prostatakrebs.
Die Autoren der Studie stellten keinen eindeutigen Zusammenhang zwischen einem erhöhten Risiko für Prostatakrebs und anderen tierischen Lebensmitteln, einschließlich rotem und weißem Fleisch, verarbeitetem Fleisch und Fisch, fest. Sie identifizierten jedoch ein verringertes Risiko für Prostatakrebs im Zusammenhang mit einer Ernährung auf pflanzlicher Basis.
„Unsere Überprüfung hat gezeigt, dass ein hoher Konsum von Milchprodukten Anlass zur Sorge gibt“, sagt Dr. John Shin, Onkologe der renommierten Mayo Clinic und Hauptautor dieser Studie. „Die Ergebnisse stützen auch eine wachsende Zahl von Beweisen für die potenziellen Vorteile pflanzlicher Ernährung.“
Weitere Untersuchungen erforderlich
Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler überprüften 47 seit 2006 veröffentlichte Studien mit insgesamt mehr als 1.000.000 Teilnehmenden, um den Zusammenhang der Ernährung mit pflanzlichen und tierischen Lebensmitteln und den Risiken für Prostatakrebs besser zu verstehen. Es zeichneten sich zwar Assoziationsmuster ab, doch laut Dr. Shin sind noch weitere Untersuchungen erforderlich.
Über 60.000 Neuerkrankungen pro Jahr
Der American Osteopathic Association zufolge hat Prostatakrebs in den USA die zweithöchste Sterblichkeitsrate aller Krebsarten bei Männern mit mehr als 30.000 Todesfällen pro Jahr. In Deutschland werden nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) pro Jahr etwa 63.400 Neuerkrankungen diagnostiziert, berichtet die Deutsche Krebsgesellschaft auf dem „ONKO Internetportal“. Laut dem Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) lag die Zahl der dokumentierten Todesfälle im Jahr 2014 bei etwa 13.700. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- American Osteopathic Association: Mayo Clinic researchers find dairy products associated with increased risk of prostate cancer, (Abruf: 22.10.2019), American Osteopathic Association
- Journal of the American Osteopathic Association: Effect of Plant- and Animal-Based Foods on Prostate Cancer Risk, (Abruf: 22.10.2019), Journal of the American Osteopathic Association
- Mayo Clinic: Prostate cancer, (Abruf: 22.10.2019), Mayo Clinic
- Deutsche Krebsgesellschaft: Prostatakrebs, (Abruf: 22.10.2019), ONKO Internetportal
- Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ): Prostatakrebs, (Abruf: 22.10.2019), Krebsinformationsdienst
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.