Kann es durch „schwere Knochen“ zu Übergewicht kommen?
Menschen die ihr Übergewicht auf „schwere Knochen“ schieben, machen sich etwas vor. Darauf haben nun Mediziner hingewiesen und damit einen alten Mythos zerstört. Die Knochenmasse schwankt zwar zwischen den einzelnen Menschen, doch bedeutende Auswirkungen auf das Körpergewicht hat dies nicht.
Manche Übergewichtige machen sich etwas vor
„Ich bin nicht zu dick, ich habe bloß schwere Knochen.“ So manch einer gibt als Grund für sein Übergewicht „schwere Knochen“ an. Kann das aber wirklich die Ursache dafür sein? Nein, sagte Professor Jürgen Ordemann vom Zentrum für Adipositas und Metabolische Chirurgie an der Charité Universitätsmedizin Berlin, gegenüber der Nachrichtenagentur dpa. Laut dem Experten sind Knochen nicht für Übergewicht verantwortlich. Bei Frauen machen die Knochen rund zehn Prozent des Körpergewichts aus, bei Männern ungefähr 15. „Die Knochenmasse kann bei einem Menschen je nach Lebensstil und Ernährung um die 10 Prozent schwanken.“ Doch „das ist in Bezug auf Übergewicht“ Ordemann zufolge „unerheblich“.
Gewicht der Knochen steigt durch kalziumreiche Ernährung und Sport
Es ist bekannt, dass die Knochendichte und somit auch deren Gewicht durch gesunde, kalziumreiche Ernährung und Sport steigt. „Auch das spricht gegen Übergewicht durch schwere Knochen“, so der Mediziner. Wissenschaftlern zufolge gibt es noch einen weiteren Zusammenhang zwischen Knochendichte und Übergewicht. So hatten US-amerikanische Forscher des Massachusetts General Hospital in Boston vor Jahren berichtet, dass es zu Knochenschwund durch übermäßiges Bauchfett kommen kann. Laut den Wissenschaftlern galt Übergewicht in Bezug auf Osteoporose eher als Risiko mindernd. Ihre Studie habe jedoch gezeigt, dass Frauen mit viel Fett in der Bauchhöhle verstärkt zu Osteoporose beziehungsweise einem Rückgang der Knochendichte neigen. (ad)
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