Cannabis Energy Drink in Australien und Neuseeland eingeführt
Nach der Markteinführung eines Cannabis Energy Drinks in Australien und Neuseeland sind intensive Diskussionen über mögliche negative Wirkungen der bizarren Werbebotschaft entbrannt. Dem Versprechen des Herstellers B100 zufolge besteht die hierzulande angebotene Version des Drinks aus einem „hochwertigen Energiegetränk mit natürlichen Zutaten“, wobei das „Aroma mit Hanfsaat-Extrakt angereichert“ wird. Zwar seien Kaffein, Taurin und Vitamin B-Komplex enthalten, aber das Cannabis Energiegetränk enthalte kein THC und übe somit keine Drogenwirkung aus. Ungeeignet sei der Drink „für Kinder, Diabetiker, Schwangere oder sonstige Personen, die empfindlich auf Koffein reagieren.“
In Australien und Neuseeland hat der Hersteller des Cannabis Energy Drinks mit seinem Produkt für heftige Diskussionen gesorgt, wobei das Getränk dort im Prinzip mit Cannabis nichts mehr gemein hat. Denn in beiden Ländern ist das Hanfsamenextrakt als Bestandteil nicht erlaubt, so dass der Hersteller auf diese Zutat verzichtete. Es bleibt vom Cannabis nur der Name. Mit diesem Namenszusatz lässt sich allerdings viel Aufmerksamkeit erlangen, was auch die aktuellen Reaktionen verdeutlichen. Ob tatsächlich Jugendliche durch den Drink zum Cannabis-Konsum verleitet werden, ist zweifelhaft, so Geoff Howard von Drug-ARM in einer Mitteilung der Nachrichtenagentur „Pressetext“. Die Bezeichnung des Getränks bleibe jedoch äußerst diskussionswürdig.
Durchsichtige Werbestrategie mit Cannabis als Lockmittel
Im Hinblick auf das Marketing sei die Produktbezeichnung des Energiegetränks „etwas verantwortungslos, da meistens jüngere Menschen zu solchen Produkten greifen“, wird der Direktor der New Zealand Drug Foundation, Ross Bell, von „pressetext“ zitiert. Die Strategie ist simple: Schnell hohe Aufmerksamkeit erzielen, insbesondere bei jüngeren Zielgruppen. Unternehmen seien der Ansicht, „dass sie besonders schlau sind, wenn sie Cannabis-Blätter und Ähnliches auf ihren Getränkedosen anbringen. Ich glaube, dass das ein ziemlich bizarrer Versuch ist, ihre Produkte an junge Menschen zu verkaufen“, so Bell.
Kritische Produktbezeichnungen strenger kontrollieren
Obwohl keine nachhaltigen Auswirkungen auf den Cannabis-Konsum in Australien und Neuseeland durch die Einführung des Energy-Drinks zu erwarten sind, da laut Ross Bell beispielsweise in Neuseeland ohnehin rund die Hälfte der Bevölkerung bereits Cannabis ausprobiert hat, bewerten die Experten die Produktbezeichnung insgesamt kritisch. Der Hersteller teste bewusst die Grenzen aus. Hier forderte Bell ein Einschreiten von Organisationen wie der Advertising Standards Authority, wenn derartige Produkte auf den Markt kommen. Diese sieht sich jedoch erst bei Vorliegen entsprechender Beschwerden zum Handeln veranlasst. Laut Mitteilung von „pressetext“ wurde der Hersteller des Drinks von der australischen Gesundheitsbehörde Queensland Health bereits vor möglichen Schwierigkeiten bei der Bewerbung des Drinks gewarnt. Zwar hätten infolge zahlreicher Beschwerden durchgeführte Analysen ergeben, dass kein Cannabis in dem Drink enthalten ist, doch sei der Hinweis auf Cannabis in der Werbung verboten. Dem Unternehmen werde daher angeraten, das Produkt in Queensland nicht mehr zu verkaufen. Sollte dies nicht geschehen, könnten gegebenenfalls weitere Schritte eingeleitet werden. (fp)
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