Intakte Ehe hilft Operationen und Krankheiten besser zu überstehen
Wirkt sich der Familienstand auf die Regeneration nach einer Operation aus? Die Experten der „University of Pennsylvania“ versuchten diese Frage zu klären und prüften in einer Studie, ob verheiratete Menschen sich nach einer Herzoperation schneller erholen als solche, die alleine, in Trennung oder verwitwet leben. Zu diesem Zweck wurden die Daten einer früheren Untersuchung ausgewertet, die von der „University of Michigan“ durchgeführt worden war.
Mehr als 29.000 Patienten im Alter von 50 Jahren oder älter wurden von den Forschern seit dem Jahr 1998 untersucht. Neben diesen Daten, werteten die Mediziner noch die Aufzeichnungen von mehr als 1.500 Männern und Frauen aus. Diese wurden alle zwei Jahre nach ihrem Gesundheitszustand und ihrer Familiensituation befragt. Die Ergebnisse der Studie wurden in der Fachzeitschrift „Journal of the American Medical Association Chirurgie“ (JAMA) veröffentlicht.
Alleine lebende Menschen entwickeln erhöhtes Gesundheitsrisiko
Von den Studienteilnehmern hatten zwei Prozent nie geheiratet, zwölf Prozent wurden getrennt oder geschieden, 21 Prozent waren verwitwet und 65 Prozent waren noch verheiratet. Bei verheirateten Männern konnte beobachtet werden, dass sie meist geringere Formen von Beeinträchtigungen und anderer Krankheiten vor der Herzoperation aufwiesen. Befragungen nach der Operation ergaben, dass neunzehn Prozent der verheirateten Teilnehmer, zwanzig Prozent der Teilnehmer, die nie verheiratet waren, 29 Prozent der geschiedenen oder getrennt lebenden Personen und 34 Prozent der verwitweten Menschen eine neue Krankheit entwickelten oder verstarben. Die Studie zeigte, dass Patienten, die verwitwet, geschieden oder getrennt lebten, eine um knapp vierzig Prozent erhöhte Chance hatten, eine neue Erkrankung zu entwickeln oder zu versterben.
Harmonische Ehe wirkt sich positiv auf die Gesundheit aus
Die Studienautoren Dr. Mark Neuman und Dr. Rachel Werner von Universität Pennsylvania erklärten in Bezug auf die Ergebnisse, dass die besseren Heilungschancen der Verheirateten mit der sozialen Versorgung zusammenhängen, die Betroffene durch ihre Umgebung erfahren. Hierdurch würden solche Menschen besser auf ihre Gesundheit achten und Krankenhausaufenthalte leichter überstehen. Es gab allerdings auch Einschränkungen in der Studie. So wurden die Arten der Herzoperation nicht unterschieden und die Untersuchung berücksichtigte nicht, ob Beziehungen eine mögliche Ursache für die eigentliche Erkrankung bilden. Die beiden Forscher spekulierten weiter, dass bei verheirateten Paaren, die ihren Ehepartner emotional unterstützten, die Genesung profitiert und die Regeneration beschleunigt wird. Die Mediziner sind der Meinung, weitere Studien sollten zum Thema Ursache-Wirkung-Beziehung zwischen Familienstand und Genesung durchgeführt werden. Der Einfluss der Ehe auf die Genesung sei zudem abhängig von der Qualität der Ehe. Eine gut laufende Ehe biete unter anderem Unterstützung und Betreuung, was sich positiv auf unsere Gesundheit auswirke. Eine schlecht funktionierende Ehe erhöhe die Wahrscheinlichkeit für Konflikte und Stress, erklärte Dr. Cathy Liu von der „University of Michigan“ in einer Stellungsnahme. Solche Zustände seien weder gut für unsere Gesundheit noch für die Genesung.(as)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.